[18.1.2013] Im Rahmen eines Modellprojekts sollen in Dresden zwölf Wohnungen mit der Abwärme von je einem Computerserver geheizt werden.
Zwölf Dresdner Wohnungseigentümer können jetzt ein System installieren, das die Abwärme von Computerservern zum Heizen ihrer Wohnungen nutzt. Wie das Land Sachsen mitteilt, haben sie dafür vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft einen Bescheid über 82.000 Euro aus der Förderrichtlinie Energieeffizienz und Klimaschutz erhalten. Im Rahmen des Modellprojekts stelle die Firma AoTerra in der nach Passivhausstandard sanierten Wohnanlage zwölf Server auf, die auch als Heizgeräte dienen. Voraussetzung dafür sei eine technische Lösung, bei der das Unternehmen durch die intelligente Vernetzung von Servern über schnelle Datenverbindungen ein dezentralisiertes Rechenzentrum schaffe. Die Wohnungsbesitzer kaufen von der Firma die Technologie, mit der die Server-Abwärme zum Heizen von Gebäuden und zum Erhitzen von Trinkwasser genutzt werden könne. Dazu gehören neben den Server-Schränken unter anderem Steuersysteme und Pufferspeicher. Sie ermöglichen es, dass mit der Abwärme von jedem der zwölf Server eine Wohnung des Komplexes geheizt werden kann. Weitere Kosten fallen für die Wohnungseigentümer nicht an. Sie bekommen die Heizungsenergie zum Nulltarif. AoTerra wiederum spart durch diese Abwärmenutzung Energie, die bei großen Rechenzentren zum Kühlen der Server notwendig ist. „Dieses Projekt ist sachsen- und sogar deutschlandweit einzigartig“, sagt Umweltminister Frank Kupfer. „Ich hoffe, dass die Technologie die hohen Erwartungen erfüllt und auch in anderen Häusern zum Einsatz kommt.“ Laut der Pressemitteilung sind 2011 insgesamt 1,8 Prozent des deutschen Stromverbrauchs auf Rechenzentren entfallen. Diese 9,7 Terrawattstunden entsprechen der Leistung von vier Kohlekraftwerken und dem Jahresstromverbrauch von rund 2,7 Millionen deutschen Haushalten.
(ve)
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