[5.3.2013] Ab diesem Frühjahr sollen in der Bioenergie-Region Schwarzwald-Baar Wildpflanzen für die Erzeugung von Biogas angebaut werden. Die Bioenergie-Region Bodensee sammelt seit 2010 Erfahrungen in diesem Bereich.
In der Bioenergie-Region Schwarzwald-Baar soll 2013 die Erzeugung von Biogas aus Wildpflanzen starten. Laut einer Mitteilung der Bioenergie-Region Bodensee ist dies das Ergebnis eines gemeinsamen Workshops, für den Vertreter aus Landwirtschaft, Imkerei, Jagd und Forst, Natur- und Umweltschutz sowie Behörden zusammengekommen sind. Verschiedene Landwirte planen im Frühjahr auf einem Teil ihrer Flächen mehrjährige Blühmischungen auszusäen, die nach der Ernte in den vorhandenen Biogasanlagen energetisch verwertet werden. Werner Kuhn, Initiator des Projekts „Energie aus Wildpflanzen“ und Berater für das Netzwerk Lebensraum Feldflur: „Wildpflanzen ermöglichen auf einfache, ökologisch verträgliche Weise Energie zu gewinnen, erhöhen die Arten- und Biotopvielfalt der Agrarlandschaften und führen zu einer Aufwertung des Landschaftsbildes.“ Die Biogasausbeute und die Wirtschaftlichkeit der Kultur müssen noch weiter erforscht werden, erste Ergebnisse sind allerdings vielversprechend, so Kuhn. Stefan Zeller, Experte für Wildpflanzensaatgut: „Während Sonnenblumen und Malven die Energiewiesen im ersten Jahr dominieren, treten im darauffolgenden Jahr zweijährige Arten wie Natternkopf und Rainfarn in den Vordergrund. Ab dem dritten Jahr wachsen vermehrt Wildstauden, die sich hinsichtlich der Gaserträge dem Mais weiter annähern.“ Die Erzeugung von Biogas aus Wildpflanzen ist in der Bioenergie-Region Bodensee laut eigenen Angaben im Jahr 2010 gestartet und umfasst dort mittlerweile über 50 Hektar. In diesem Jahr übernehme der BiogasFörderVerein Schwarzwald-Baar-Heuberg bei der Anlage von Energiewiesen die Hälfte der Saatgutkosten. Die Betreuung des Projekts erfolge durch die Bodensee-Stiftung, die etwa mit Unterstützung der Landwirte und des Imkervereins die Umsetzung begleite. Bereits während des Workshops konnten rund zehn Hektar Fläche für den Wildpflanzenanbau gewonnen werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Um jede Biogasanlage im Schwarzwald-Baar-Kreis mit einem Hektar Wildpflanzen zu bereichern, sollte die Region den Anbau auf insgesamt rund 40 ha anstreben.
(ve)
http://www.bioenergie-region-bodensee.de
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