[22.3.2013] Eine von der KfW-Bankengruppe in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass Deutschland durch den gesamtwirtschaftlichen Nutzen aus dem energieeffizienten Bauen und Sanieren von der Umsetzung der Energiewende profitiert.
Durch mehr Arbeitsplätze, Wachstum und Einsparungen von Energiekosten wird Deutschland von der Umsetzung der Energiewende profitieren. Das ist laut der KfW-Bankengruppe das Ergebnis einer aktuellen Studie der Prognos AG. Darin werde berechnet, welche gesamtwirtschaftlichen Effekte von der KfW-Förderung des energieeffizienten Bauens und Sanierens bis 2050 zu erwarten sind. Die Untersuchung umfasse drei Szenarien, welche Folgen die Umsetzung der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung zur Senkung des Energieverbrauchs im Gebäudebestand haben könnte. Dabei werden die Entwicklungen zentraler Rahmenbedingungen, etwa der Energiepreise und der Baukosten, in die Zukunft fortgeschrieben. Um das Energieeinsparziel zu erreichen, müssen laut der Bankengruppe bis 2050 wohnwirtschaftliche Investitionen von insgesamt etwa 838 Milliarden Euro über die KfW-Programme finanziell unterstützt werden. Mit diesen Investitionen können Energiekosten in Höhe von 370 Milliarden Euro eingespart werden. Dies entspreche etwa dem Dreizehnfachen der Energiekosten aller privaten Haushalte für Heizung und Warmwasser in Deutschland im Jahr 2011. Zu den Energieeinsparungen kommen Wertsteigerungen an den Gebäuden sowie Komfortverbesserungen der Nutzer hinzu, die nicht Gegenstand der Untersuchung gewesen sind, heißt es in der Meldung weiter. Durch die Umsetzung der geförderten Energieeinsparinvestitionen würden bis 2050 pro Jahr zwischen 200.000 und 300.000 Arbeitsplätze gesichert werden – vor allem in der mittelständischen Bauwirtschaft und im Handwerk. Diese führen wiederum zu einer erhöhten Produktion in Industrie- und Dienstleistungsbereichen. Pro Jahr würden die mit den Investitionen angestoßenen gesamtwirtschaftlichen Effekte das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um durchschnittlich 0,4 Prozent erhöhen. Von Wachstum und Beschäftigung profitieren laut der Mitteilung auch die öffentlichen Haushalte. Per Saldo belaufen sich die Mehreinnahmen durch Steuern und Sozialabgaben bis zum Jahr 2050 auf 95 Milliarden Euro, was vier Prozent des BIP 2012 entspreche. Die für Zinsverbilligungen und Zuschüsse einzusetzenden Fördermittel würden dagegen mit weniger als 70 Milliarden Euro deutlich darunter liegen. „Die Studie zeigt, dass die Energiewende nicht nur Kosten, sondern auch Nutzen bringt, selbst wenn man das Innovationspotenzial unberücksichtigt lässt“, sagt Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. „Am Beispiel der energetischen Sanierung im Wohnungsbestand zeigt sich, dass Ausgaben im Wirtschaftskreislauf immer auch Einnahmen sind. Große Investitionen in den Klimaschutz tragen also maßgeblich zu Wachstum und Beschäftigung bei.“
(ve)
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Peter Ramsauer