[19.12.2013] Berechnungen des Berliner Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) relativieren die wirtschaftliche Bedeutung der Braunkohle für Brandenburg. Vom Ausbau erneuerbarer Energien profitierten Land und Kommunen insbesondere bei den Steuereinnahmen deutlich mehr.
Braunkohle hat keine Zukunft, konstatierte kürzlich das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (
wir berichteten), nun legt das Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) nach und bezweifelt, dass die Erweiterung des Braunkohletagebaus in Brandenburg wirtschaftlich rentabel ist. Laut IÖW zeigten Prognosen für das Jahr 2030, dass selbst beim Neubau eines Braunkohlekraftwerks mit CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) in Brandenburg weniger als 4.000 Beschäftigte direkt in der Braunkohlewirtschaft zu erwarten sind, wohingegen die Zahl der Arbeitsplätze in der Erneuerbare-Energien-Branche nach Szenarien des IÖW von 11.500 im Jahr 2010 auf über 19.000 Beschäftigte anwachsen könnte. Noch deutlicher zeigen sich die Vorteile der erneuerbaren Energien beim Vergleich der Steuereinnahmen von Land und Kommunen, so das Institut. Aus der Braunkohlewirtschaft seien maximal 17 Millionen Euro an Steuereinnahmen zu erwarten. Dagegen könnten die erneuerbaren Energien nach den Szenarien des IÖW dem Land und den Kommunen im Jahr 2030 Steuereinnahmen von bis zu 190 Millionen Euro einbringen. IÖW-Energieexpertin Julika Weiß resümmierte: „Der Umbau zu einem erneuerbaren Energiesystem hat bereits heute hohe ökonomische Bedeutung für Brandenburg und die Lausitz, die sich noch weiter ausbauen lässt. Dafür ist aber eine klare Entscheidung für ein zukünftiges erneuerbares Energiesystem notwendig, da mittel- bis langfristig der Ausbau erneuerbarer Energien parallel zu den bestehenden Braunkohlekraftwerken nicht sinnvoll ist.“
(al)
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