[3.9.2014] Im thüringischen Unstrut-Hainich-Kreis geht eine Forschungsanlage zur Direktmethanisierung von Biogas in den Testbetrieb. Den Strom liefert ein benachbarter Windpark.
Ein Forschungsprojekt zur Energiespeicherung geht in Thüringen in den Praxistest. Das Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) will an der Biogasanlage der Agrargesellschaft Neunheilingen im Unstrut-Hainich-Kreis eine Pilotanlage errichten. Wie das Thüringer Umweltministerium mitteilt, soll die Anlage mithilfe von Biogas den erneuerbaren Strom des benachbarten Boreas-Windparks in Form von Methan im Erdgasnetz speichern. „Das Projekt ist in mehrerer Hinsicht zukunftsweisend“, sagte Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) bei der Vorstellung des geplanten Projekts in Erfurt. „Es nutzt erneuerbar erzeugten Windstrom sowie grundlast- und speicherfähige Bioenergie, um Nachfrage und Angebot auf dem Energiemarkt auszugleichen.“ Die Technologie habe das Potenzial, Energie in Form von Strom, Kraftstoff und Wärme zu liefern, so der Minister. Die Technologie zur Direktmethanisierung hat Fraunhofer IWES über mehrere Jahre hinweg entwickelt und erprobt. Nun soll sie in der landwirtschaftlichen Praxis so weiterentwickelt werden, dass sie wirtschaftlich betrieben werden kann. Die Praxisversuche sollen drei Jahre lang laufen. „Das ländliche Thüringen ist hervorragend geeignet für diese Technologie“, erklärte Reinholz. „Die Direktmethanisierung ist eine effiziente und wirtschaftlich interessante Alternative, um Biogasanlagen in Thüringen flexibler zu nutzen und damit den ländlichen Raum sowie die Landwirtschaft für die Zukunft zu stärken.“ Das schaffe Einkommen im ländlichen Raum und Versorgungssicherheit.
(ma)
http://www.iwes.fraunhofer.dehttp://www.unstrut-hainich-kreis.de
Stichwörter:
Energiespeicher,
Power to Gas,
Windenergie,
Biomasse,
Unstrut-Hainich-Kreis,
IWES,
Jürgen Reinholz
Bildquelle: Florian Gerlach / pixelio