TARForum-2403.15-rotation

Donnerstag, 28. März 2024

Schwerin:
Großspeicher am Netz


[17.9.2014] In Schwerin ist der europaweit größte kommerzielle Batteriespeicher in Betrieb. Das Regelpotenzial der Anlage entspricht dem einer 50-Megawatt-Turbine.

In Schwerin wurde der Hebel für Europas größten kommerziellen Batteriespeicher umgelegt. Vor fast genau einem Jahr hat Energieversorger WEMAG den Spatenstich für Europas größten kommerziellen Batteriespeicher gesetzt (wir berichteten). Nun wurde der Fünf-Megawatt-Lithium-Ionen-Speicher im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sowie Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (beide SPD) offiziell in Betrieb genommen. „Der erste wirtschaftlich operierende Batteriespeicher in dieser Größenordnung ist ein wichtiger Schritt zum Gelingen der Energiewende“, so Gabriel. Das Batteriekraftwerk von WEMAG sei ein gutes Beispiel für das Engagement kommunaler Energieversorger für die Energiewende und ein Projekt mit Vorbildcharakter. Auch Sellering lobte die Leistung der Projektpartner: „Mit Batteriespeichern wie diesem wird der Grundlastbedarf gesenkt. Das ist ein wichtiger Schritt nach vorn für die erneuerbaren Energien und eine wichtige Voraussetzung, um sich Schritt für Schritt von Kohle und Gas zu verabschieden“, sagte der Ministerpräsident.

Technisch anspruchsvoll und wirtschaftlich

Das WEMAG-Partnerunternehmen Younicos hat den Speicher innerhalb von zwölf Monaten schlüsselfertig errichtet. Im Inneren des etwa turnhallengroßen Gebäudes speichern 25.600 Lithium-Manganoxid-Zellen den Strom in Millisekunden. Zelllieferant Samsung SDI garantiert die Leistung des Batteriekraftwerks für mindestens 20 Jahre. Fünf, jeweils vier Tonnen schwere Mittelspannungstransformatoren verbinden das Kraftwerk sowohl mit dem regionalen Verteilnetz als auch mit dem nahegelegenen 380-Kilovolt-Höchstspannungsnetz. „Unsere Batterie in Schwerin ersetzt das Regelpotenzial einer konventionellen 50-Megawatt-Turbine“, erklärte Younicos-Mitgründer Clemens Triebel. Und Thomas Pätzold, Technischer Vorstand von WEMAG, ergänzte: „Unser Batteriespeicher ist die technisch beste Lösung, um die naturbedingten Schwankungen aus regenerativer Einspeisung auszugleichen.“ Zudem sei er wirtschaftlich sehr attraktiv. Im WEMAG-Netzgebiet würden bereits mehr als 80 Prozent der verbrauchten Strommengen aus Wind und Sonne produziert. „Aus dieser Position heraus begreifen wir es als unsere gesellschaftliche Aufgabe, effiziente Lösungen für die Energiewende an den Markt zu bringen“, sagte Pätzold. (ma)

http://www.wemag.de
http://www.younicos.com

Stichwörter: Energiespeicher, Schwerin, Sigmar Gabriel, Erwin Sellering

Bildquelle: WEMAG/Rudolph-Kramer

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Energiespeicher

Kisters: Batteriespeicher optimal vermarkten
[20.3.2024] Zusätzliche Erlöse durch die Optimierung von Batteriespeichern an Erzeugungsparks und Energiesystemen jeder Größe sind mit der Kisters-Optimierungssoftware möglich. mehr...
Die Optimierungssoftware von Kisters unterstützt Betreiber von Solar- und Windparks bei der Auswahl der richtigen Batterie und deren Einsatz.
Hybridkraftwerke: Die kommunale Kraft der Energiewende Bericht
[28.2.2024] Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien gewinnen Speicherkapazitäten und Flexibilitätsoptionen an Bedeutung. Trianel stellt sich dieser Herausforderung mit Hybridkraftwerken und dem Bau eigener Umspannwerke. mehr...
Trianel-Solarpark: Mit Batteriespeichern kann die zeitliche Verschiebung zwischen Erzeugung und Verbrauch gesteuert werden.
Iqony : Wärmewende für Schalke
[19.1.2024] In Gelsenkirchen entsteht ein Fernwärmespeicher, der das lokale Fernwärmenetz etwa ein Wochenende lang versorgen kann. Gebaut wird er von Iqony. mehr...
Der neue Fernwärmespeicher an der Gewerkenstraße in Gelsenkirchen-Schalke wird ein Fassungsvermögen von rund 31 Millionen Liter Wasser und eine Wärmekapazität von 1.050 MWh haben.
Stade: 70.000 Euro für Batteriespeicher
[18.1.2024] Die Hansestadt Stade fördert seit Jahresbeginn den Einbau von Batteriespeichern für Photovoltaikanlagen. Insgesamt stehen 70.000 Euro zur Verfügung. mehr...
Batteriespeicher (links) werden in Stade durch die Kommune gefördert. Dafür stehen 7.000 Euro zur Verfügung.
EnBW: Speicher in allen Solarparks
[30.10.2023] Der Energiekonzern EnBW will künftig alle Solarparks mit Batteriespeichern ausstatten. So soll das Potenzial der erneuerbaren Energien besser genutzt werden. mehr...
Batteriespeicher für den Solarpark Bruchsal: Künftig sollen alle EnBW-PV-Anlagen mit Speichern ausgerüstet werden.