[8.10.2014] Die Hälfte aller EU-Mitgliedstaaten wird die energiepolitischen Ziele der EU für das Jahr 2020 nicht erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Technischen Universität Wien.
Eine aktuelle Studie der Technischen Universität Wien hat beim Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) für Verstimmung gesorgt: „Deutschland als Vorreiter beim Klimaschutz sollte dieses Ergebnis nicht auf sich sitzen lassen“, sagt BEE-Geschäftsführer Hermann Falk. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass 14 EU-Mitgliedstaaten die festgesetzten Erneuerbaren-Ziele der Europäischen Union verfehlen werden. Bei vier Staaten, darunter auch Deutschland, bestünden Zweifel, ob sie ihre nationalen Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien erreichen. „Nachdem die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die Erreichung der 2020-Ziele schwerer statt leichter gemacht hat, muss die Bundesregierung jetzt auf den Gebieten Wärme und Mobilität deutlich entschlossener handeln als bisher“, erklärt Falk. „Außerdem gibt es ein schlechtes Bild ab, wenn vier der fünf dreckigsten Kohlekraftwerke Europas in Deutschland stehen.“ Die Studie, die im Auftrag der europaweiten Plattform „Keep on track!“ auch mit EU-Mitteln finanziert wurde, bescheinigt nur wenigen Ländern ein gutes Ergebnis: 9 von 27 untersuchten Ländern seien auf dem richtigen Weg, darunter Dänemark und Italien. Bereits im September 2014 hatte die Unternehmensberatung McKinsey für Deutschland ein ähnlich negatives Szenario prognostiziert (
wir berichteten).
(ma)
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