[5.12.2014] Deutsche und französische Kommunen sollen künftig bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zusammenarbeiten. Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg organisiert und begleitet das Projekt.
In dem Kooperationsprojekt TANDEM sollen künftig gemeinsame Klimapartnerschaften zwischen deutschen und französischen Kommunen geplant werden. Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) organisiert nach eigenen Angaben gemeinsam mit den Städtenetzwerken Klima-Bündnis und Energy Cities die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Die zeitgleiche Umsetzung der Transition Energétique links und der Energiewende rechts des Rheins sei stark auf eine Dezentralisierung der Energieversorgung ausgerichtet, so die Projektpartner. Beide Staaten streben zudem an, die energiepolitischen Ziele der EU zu erreichen. „Eine enge Kooperation von deutschen und französischen Kommunen verspricht daher größere Erfolge“, sagt KEA-Geschäftsführer Volker Kienzlen. „Vor diesem Hintergrund haben wir die Idee des Projekts geboren.“ Für ein besseres Verständnis der Prozesse in beiden Ländern wurden laut KEA zunächst die Praxis und rechtlichen Rahmenbedingungen für die kommunalen Klimaschutzanstrengungen untersucht. Das Ergebnis: Die unabhängig voneinander entwickelten deutschen Klimaschutzkonzepte (KSK) und der französische Plan Climat-Energie Territoriaux (PCET) weisen große Ähnlichkeiten auf – vor allem wenn es um die CO2-Reduktionsziele, die Bestandsaufnahme und die Definition konkreter Maßnahmen geht. Es gebe aber auch deutliche Unterschiede: In Frankreich befindet sich der Strom- und Wärmemarkt in den Händen von wenigen spezialisierten nationalen Konzernen; die Zahl der Stadtwerke lässt sich an einer Hand abzählen. In Gegensatz dazu bestimmen in Deutschland beinahe tausend kommunale Versorgungsunternehmen das Bild. Hinzu kommen immer mehr Bürgerenergiegenossenschaften.
Künftig sollen Vorhaben zwischen deutschen und französischen Kommunen sowie lokalen Wohnungsbauträgern, Stadtwerken, Energiegenossenschaften und Unternehmen gestartet werden. Möglich seien Projekte mit zwei bis sechs Partnern, etwa über bestehende Städtepartnerschaften und Kontakte. Kooperieren können Kommunen aus ganz Deutschland und Frankreich. Die drei beteiligten Institutionen wollen durch Beratung, Tipps zu Förderprogrammen sowie Informationen über Finanzierungsmechanismen die Kommunen unterstützen. Im November 2014 haben bereits erste Städte und Gemeinden binationale Aktivitäten gestartet. Finanziert wird das Projekt vom Umweltbundesamt und der französischen Energieagentur ADEME.
(ma)
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