[19.3.2015] Die partielle Sonnenfinsternis am morgigen Freitag könnte hohe Schwankungen im Stromnetz verursachen. Netzbetreiber und Stromhändler geben sich dennoch gelassen.
Wenn morgen (20. März 2015) zwischen 9:30 und 12 Uhr der Mond sich langsam vor die Sonne schiebt, ist das nicht nur für begeisterte Astronomen ein großes Ereignis. Auch Netzbetreiber, Stromhändler und Betreiber von Solaranlagen werden dann gespannt in den Himmel blicken. Im Verlauf der partiellen Sonnenfinsternis wird die Sonne über Deutschland bis zu 82 Prozent bedeckt sein. Bei klarem Wetter kann infolgedessen die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlangen innerhalb kürzester Zeit zunächst stark zurückgehen und dann wieder ansteigen. Schwankungen der Solareinspeisung müssen daher mit anderen flexiblen Energieträgern ausgeglichen werden, damit das Gesamtsystem stabil bleibt. Für das Stromhandelshaus Energy2market (e2m) ist das kein Grund zur Sorge: „Als langjähriger Partner der Netzbetreiber befinden wir uns in enger Abstimmung. Mit unserem virtuellen Kraftwerk reagieren wir schon heute schneller auf Schwankungen im Netz als fossile Kraftwerke. Die in unserem Pool gebündelten flexiblen Kapazitäten können daher einen bedeutenden Ausgleichsbeitrag bei dem vorhersehbaren Wegfall der Photovoltaik-Stromerzeugung liefern“, erklärt Andreas Keil, Geschäftsführer von Energy2market. Auch aus Sicht von Netzbetreiber TransnetBW sind die Folgen des Naturereignisses beherrschbar: „Die Sonnenfinsternis ist eine Herausforderung. Aber sie ist vorhersagbar und wir können uns darauf vorbereiten“, sagt TransnetBW-Geschäftsführer Rainer Joswig. TransnetBW habe sich in den vergangenen Wochen und Monaten mit seinen Partnern in den Übertragungs- und Verteilnetzen sowie mit den Marktpartnern abgesprochen und alle Vorkehrungen getroffen.
Für den Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hingegen verdeutlicht die bevorstehende Sonnenfinsternis die wachsende Bedeutung von Stromspeichern für die Energiewende. „Für den Erfolg der Energiewende und die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit sind Speicher mittel- bis langfristig unverzichtbar. Ihre Markteinführung sollte deshalb weiter mit Nachdruck vorangetrieben werden“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Der nächsten vergleichbaren Sonnenfinsternis im Jahr 2048 könne man dann entspannt entgegensehen.
(ma)
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