[28.7.2015] Power-to-Gas-Anlagen entlasten das Verteilnetz und sind damit eine Alternative zum Netzausbau. Dazu sollte die Technologie auf möglichst niedriger Spannungsebene eingesetzt werden.
Eine aktuelle Studie des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) kommt zu dem Ergebnis, dass Power-to-Gas-Anlagen das Verteilnetz entlasten und damit eine Alternative zum Netzausbau sind. Im Gegensatz zu Netzausbaumaßnahmen könnten die Anlagen je nach Anforderung modular ausgelegt und skaliert werden. Damit stelle die Technologie zur Umwandlung von Ökostrom in Wasserstoff oder synthetisches Erdgas gerade bei einer potenziellen Überdimensionierung des Netzausbaus eine wirtschaftliche Alternative dar, die umso interessanter sei, je niedriger die zu koppelnde Spannungsebene im Netz ist.
Professor Markus Zdrallek von der Bergischen Universität Wuppertal, einer der Autoren der Studie, erklärt: „Ein wesentlicher Vorteil des Einsatzes von skalierbaren Power-to-Gas-Anlagen ist die Möglichkeit, den Netzausbau beim Strom zeitlich zu verschieben. Gegenüber dem konventionellen Netzausbau kann dann der Einsatz von Power-to-Gas-Anlagen zur Spitzenkappung wirtschaftlich sein.“ Professor Albert Moser von der RWTH Aachen ergänzt: „Die Untersuchungen zeigen, dass zur Optimierung der Gesamtwirtschaftlichkeit der strom- und gasnetzübergreifenden Smart-Grid-Konzepte die Power-to-Gas-Anlagen auf möglichst niedriger Spannungsebene eingesetzt werden müssen. Dann können auch Einsparungen beim Netzausbau in den überlagerten Spannungsebenen realisiert werden.“
(al)
http://www.dvgw.deStudie „Nutzen der Power-to-Gas-Technologie zur Entlastung der 110-kV-Stromverteilungsnetze“ (PDF, 3,1 MB) (Deep Link)
Stichwörter:
Energiespeicher,
Power to Gas