[24.8.2016] Das Bioenergiedorf Bollewick in Mecklenburg-Vorpommern ist Energie-Kommune des Monats. Es zeigt laut der Agentur für Erneuerbare Energien vorbildlich, wie der Wärmebedarf einer Kommune mithilfe der Erneuerbaren gedeckt werden kann.
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat jetzt die Gemeinde Bollewick in Mecklenburg-Vorpommern als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Laut der AEE zeigt das Bioenergiedorf vorbildlich, wie der Wärmebedarf einer Kommune mithilfe erneuerbarer Energien gedeckt werden kann. Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, resümiert: „Der Umbau unserer Wärmeversorgung sollte kommunal und erneuerbar sein – Bollewick ist hierfür ein gutes Beispiel.“ So soll es bis zum Beginn der nächsten Heizperiode bereits 60 Hausanschlüsse für die Nahwärme in der 640-Einwohner-Gemeinde Bollewick geben. Die Anschlussquote des Nahwärmenetzes auf Basis von Biowärme liege dann bei 75 Prozent. Dabei versorgt ein 3,5 Kilometer langes Nahwärmenetz bereits seit dem Jahr 2012 Privathaushalte, eine Feldsteinscheune und kommunale Gebäude mit Wärme. Die klimafreundliche Wärme stammt aus zwei Biogasanlagen, die Abwärme in Höhe von 2,1 Millionen Kilowattstunden jährlich erzeugen. Die Verteilung der Nahwärme werde mithilfe einer modernen und effizienten Wärmezentrale mit elektronisch geregelten Pumpen und 120 Kilowatt Speicher gesteuert. Bertold Meyer, Bürgermeister der Gemeinde, sagt: „Für uns war das Nahwärmenetz auf Basis von Bioenergie ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit, der gleichzeitig die Wertschöpfung in der Region erhöht.“ Wichtig sei der Gemeinde ein ganzheitlicher Ansatz, der einerseits Einspar-, Erzeugungs- und Abnahmepotenziale vor Ort offenlege und andererseits die lokale Bevölkerung an dem ökonomischen Nutzen des Projekts teilhaben lasse.
(me)
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Bildquelle: Ole Steindorf-Sabath