[9.9.2016] Durch den Verbund zu einem virtuellen Kraftwerk können auch einzelne Biogasanlagen am Regelleistungsmarkt teilnehmen. So bieten beispielsweise die Lechwerke (LEW) eine Anbindung an ihr LEW-Flex-Kraftwerk an.
Betreiber von Biogasanlagen können durch eine Anbindung ihrer Anlage an ein virtuelles Kraftwerk, beispielsweise an das Flex-Kraftwerk der Lechwerke (LEW), ihre Erzeugungsleistung auch am Regelenergiemarkt anbieten. Nach Angaben der Lechwerke übernehmen deren Experten alle erforderlichen Schritte: von der Beratung der Anlagenbetreiber und der Einbindung der Anlagen in das virtuelle Kraftwerk über die Vermarktung und die Abrechnung bis hin zur Ausschüttung der erzielten Erlöse. Dabei sei eine Vermarktung von Regelleistung bereits ab einer flexibel regelbaren Leistung von etwa 100 Kilowatt (kW) sinnvoll. Es müsse vor Ort lediglich der LEW EnergieRegler eingebaut werden, der die leittechnische Anbindung an das Flex-Kraftwerk übernehme. Andreas Bayer, Leiter des Teams Geschäftskunden bei den Lechwerken, sagt: „Die Einbindung in das LEW Flex-Kraftwerk sichert den Betreibern von Biogasanlagen optimale Teilnahmemöglichkeiten am Regelenergiemarkt, auch wenn sie alleine aufgrund der zu geringen Leistung nicht marktfähig wären.“ Die Mitglieder werden zunächst befragt, an welchen Tagen und in welchen Zeitfenstern sie Regelleistung bereitstellen können. Die eingegangenen Verfügungsoptionen platziert LEW dann in strategisch günstigen Paketen an den Auktionsbörsen. Da sich die Erzeugungsleistung von Biogasanlagen kurzfristig sowohl erhöhen als auch senken lässt, sind Bioenergieanlagen besonders gut für die Bereitstellung von Regelleistung geeignet. Sie können Stromerzeugung auf Abruf ebenso zuverlässig liefern wie Erzeugungskapazitäten vom Netz nehmen. Die verschiedenen Klassen der Regelenergie werden unterschiedlich gehandelt. So werden Leistungen der Minutenreserve täglich auktioniert und müssen innerhalb von 15 Minuten aktiviert werden können, während die Sekundärregelung wöchentlich ausgeschrieben wird und binnen fünf Minuten abrufbar sein muss. Die Übertragungsnetzbetreiber vergüten aber auch schon die Bereithaltung von Regelenergie. Wird die Leistung tatsächlich abgerufen, gibt es eine zusätzliche Vergütung. Die Lechwerke haben ihr virtuelles Kraftwerk bereits im Jahr 2007 gestartet. Die Gesamtleistung des Regelenergie-Pools beträgt rund 700 Megawatt.
(me)
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Bildquelle: Lechwerke AG