[3.11.2016] Das EU-Projekt Record Biomap will die Biomethanproduktion auch in kleinen Biogasanlagen fördern und innovative Projekte vernetzen.
Bisher lohnt sich die Aufbereitung von Biogas zu Biomethan nur in großen Biogasanlagen. Das soll sich mit dem EU-Projekt Record Biomap ändern. Im Rahmen des Vorhabens arbeiten verschiedene europäische Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen an innovativen Lösungen, um die Biomethanproduktion künftig auch im kleinen und mittleren Leistungsbereich kosteneffizient zu ermöglichen. Schon im Vorläuferprojekt SE.Biomethane (Laufzeit: 1. Februar 2013 bis 30. April 2016) wurden neue Technologien in kleinen und mittleren Anlagen entlang der gesamten Prozesskette entwickelt: Von der Substrataufbereitung über die Fermentertechnologie bis hin zur Biogasaufbereitung zu Biomethan. Um eine flexiblere Nutzung des Biomethans gegenüber einer Vor-Ort-Verstromung des Biogases zu ermöglichen, will das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) die Biomethanproduktion in kleinen Biogasanlagen weiter ausbauen. Der Einsatz als Kraftstoff in landwirtschaftlichen Betrieben sei dabei ebenso denkbar wie eine Verstromung des Biomethans außerhalb der Biogasanlage mit gleichzeitig hochwertiger Wärmenutzung. Kathrin Bienert, wissenschaftliche Mitarbeiterin am DBFZ und Projektleiterin des Vorhabens, erläutert: „Mit dem Forschungsvorhaben Record Biomap versuchen wir, die Brücke zwischen Wissenschaft und Industrie zu spannen und aktiv dazu beizutragen, die Technologien kontinuierlich weiterzuentwickeln, marktreif zu machen und an neue Bedingungen anzupassen. Gemeinsam mit unseren schwedischen und polnischen Partnern wollen wir ein europäisches Netzwerk initiieren und damit die Entwicklung sowie die Implementierung kleiner und mittlerer Biomethananlagen vorantreiben.“ Um nicht nur die Entwicklung neuer Technologien, sondern auch deren Markteintritt zu unterstützen, hat das Projektkonsortium eine Online-Plattform zum Wissenstransfer aufgebaut. Diese enthält unter anderem eine interaktive Karte mit europäischen Vertretern aus Industrie und Forschung, die ihren Fokus auf das Gebiet der Biogas- und Biomethanproduktion in kleinen und mittleren Anlagen gelegt haben. Die teilnehmenden Unternehmen können ihre Technologieansätze hier nicht nur vorstellen, sondern sich auch über regelmäßig stattfindende Workshops vernetzen. Durch die verfügbaren Informationen wollen die Projektpartner nach eigenen Angaben neue multilaterale Kooperationen und internationale Projektkonzepte forcieren. Wie das Deutsche Biomasseforschungszentrum mitteilt, sind interessierte Firmen und Forschungseinrichtungen ausdrücklich zur Mitarbeit aufgefordert. Das EU-Projekt Record Biomap wurde am 1. April 2016 gestartet und läuft bis März 2018. Partner des vom DBFZ koordinierten Vorhabens sind die polnische Universität UWM (Warmińsko-Mazurski) aus Olzstyn und das JTI Swedish Institute of Agricultural and Environmental Engineering aus Uppsala, Schweden.
(me)
http://www.biomethane-map.euhttp://www.dbfz.de
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