[30.1.2017] Die Stadtwerke Bochum und die Ruhr-Universität werden künftig gemeinsam den Uni-Campus mit Fernwärme versorgen. Die Uni hat damit den Weg zum Prosumer eingschlagen.
Die Stadtwerke Bochum und die Ruhr-Universität Bochum (RUB) haben vor rund einem Jahr eine Kooperationsvereinbarung zur gemeinsamen Wärmeversorgung des Uni-Campus und des Stadtteils Querenburg unterzeichnet. Außerdem haben beide Partner eine Kooperationsgesellschaft mit dem Namen unique Wärme gegründet, an der Ruhr-Universität und Stadtwerke mit jeweils 50 Prozent beteiligt sind.
Nachdem in den vergangenen Monaten alte Wärmeerzeugungsanlagen, Rohrleitungen, Pumpen und Öltanks sowie ein 50 Meter hoher Schornstein zurückgebaut worden sind, kann nun das neue Energiekonzept umgesetzt werden. Christina Reinhardt, Kanzlerin der Ruhr-Universität Bochum, bezeichnet die Zusammenarbeit als einen bedeutenden Schritt der Universität hin zum so genannten Prosumer.
Aktuell werden neue Fernwärmeleitungen gelegt. Ab 2018 soll unique Wärme neuer Wärmelieferant für den Bochumer Süden werden. Die neue Gesellschaft wird dann laut den Stadtwerken den gesamten Campus der Ruhr-Universität Bochum mit rund 5.600 Beschäftigten und 43.000 Studierenden versorgen. Und auch die Fernwärmeversorgung Universitäts-Wohnstadt Bochum, eine Tochter der Stadtwerke, wird ihre Wärme für rund 800 Mietwohnungen, 760 Eigenheime und 115 weitere Kunden von unique Wärme beziehen.
Bis Mitte 2018 sollen entsprechend neue Wärmeerzeugungsanlagen aufgebaut werden. Insgesamt sollen zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) mit einer thermischen Leistung von sieben bis acht Megawatt installiert werden. Diese werden Strom und Wärme in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen. Der Strom soll einen Teil des Bedarfs der Ruhr-Universität Bochum decken. Die elektrische Leistung werde in Summe bei acht Megawatt liegen. Zusätzliche Erdgaskessel sollen den größten Teil der nachgefragten thermischen Leistung, die so genannte Residuallast von 105 Megawatt, decken.
Die Anlagen werden im Technischen Zentrum der RUB untergebracht. Nach aktuellem Stand seien Investitionen in Höhe von 30 Millionen Euro notwendig. Insgesamt soll die umweltfreundlichere Energieversorgung 26.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
(me)
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