[21.3.2017] In Neubauten spielen Wärmepumpen und Fernwärme eine zunehmend wichtige Rolle. Energieträger Nummer eins beim Heizen bleibt aber auch hier Erdgas.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat jetzt aktuelle Zahlen zu den Heizungen im Neubau und Bestand veröffentlicht. Demnach blieb Erdgas auch im Jahr 2016 der wichtigste Energieträger im Heizungsmarkt. 44,4 Prozent der Bauherren entschieden sich für eine Erdgasheizung, danach folgten auf fast gleicher Höhe die Fernwärme mit insgesamt 23,8 Prozent und Elektro-Wärmepumpen mit 23,4 Prozent. Die verbleibenden Anteile entfielen auf Holz- und Pellet-Heizungen mit 5,3 Prozent, Stromheizungen mit 0,9 und Ölheizungen mit 0,7 Prozent. Dabei sei der Anteil der neu genehmigten Wohnungen gegenüber dem Vorjahr um gut 15 Prozent auf 329.000 Wohnungen gestiegen.
Bei den Bestandswohnungen stellt sich die Situation wie folgt dar: Jede zweite Bestandswohnung wird mit Erdgas geheizt, die Fernwärme kommt auf einen Marktanteil von 13,7 Prozent, während Elektro-Wärmepumpen gerade einmal in 1,8 Prozent der Wohnungen zum Einsatz kommen. 26,3 Prozent der Bestandswohnungen werden noch mit Öl beheizt.
Gleichzeitig machte der Verband darauf aufmerksam, dass ein Drittel der CO2-Emissionen in Wohngebäuden entsteht und hier jede dritte Heizung 20 Jahre und älter ist. Dabei stoße ein moderner Erdgasbrennwertkessel jährlich drei Tonnen weniger CO2 aus als ein alter Gaskessel. Dies entspreche immerhin 21.000 gefahrenen Kilometern mit einem Mittelklassewagen.
Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sagt: „Im Heizungskeller stecken Riesenpotentiale für die Energiewende. Für die Klimaschutzziele muss die Politik den Sanierungsstau wirkungsvoll adressieren. Das funktioniert am besten über Steuerabschreibungen.“ Kapferer forderte die nächste Bundesregierung auf, zügig steuerliche Anreize zur Gebäudesanierung einzuführen. Die Bundesländer seien zudem aufgefordert, endlich bei der Frage der Finanzierung über ihren Schatten zu springen.
(me)
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