Dienstag, 23. April 2024

Bündnis Bürgerenergie:
Prosumern gehört die Zukunft


[11.4.2017] Das Bündnis Bürgerenergie hat einen Bericht zur Bürgerenergie von heute und morgen veröffentlicht. Vor allem Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften werden darin als Motor für eine dezentrale Energiewelt beschrieben.

Bürgerenergiegesellschaften sollten laut dem Bericht Bürgerenergie - heute und morgen den Weg zu Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften gehen. Das Bündnis Bürgerenergie hat jetzt den Bericht Bürgerenergie – heute und morgen vorgestellt. Darin wird vor allem die gemeinschaftliche Nutzung erneuerbarer Energie als tragende Säule eines zukünftigen Energiesystems thematisiert. Damit das so genannte Prosuming künftig aber richtig boomt, müssen die Bürgerenergie-Akteure ihre Stärken konsequent weiterentwickeln und die Politik regulatorische Hemmnisse abbauen, so das zentrale Ergebnis.
Wie das Bündnis Bürgerenergie mitteilt, zeigt der Bericht für 1.000 Bürgerenergieprojekte in Deutschland auf, wie sie zu Vorreitern eines gemeinschaftlichen Prosumings werden können. Dabei wird das gemeinschaftliche Prosuming als Erzeugung, Speicherung, Verbrauch und Handel sauberer Energie für Strom, Wärme und Mobilität innerhalb einer Gemeinschaft verstanden. Hierfür gelte es vor allem, die bestehenden Hürden abzubauen. René Mono, Autor des Berichts und Vorstand des Bündnisses, sagt: „Die Regulierung auf dem Energiemarkt ist derzeit noch klar zum Nachteil dezentraler Versorgung ausgelegt. Wer bereits heute Energie-Prosumer ist und seinen Bedarf etwa mit einer genossenschaftlich betriebenen PV-Anlage selbst deckt, ist hoffnungslos gegenüber den Stromkonzernen und Netzbetreibern benachteiligt.“ Dieser Zustand müsse sich ändern.
Durch die Bildung von Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften könnten die Bürger das zentralistisch angelegte Energiesystem von heute vom Kopf auf die Füße stellen, so die Einschätzung des Autors. Damit verbunden seien positive Effekte für Klima, Demokratie, lokale Ökonomie und Akzeptanz.
„Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften sind im Energiebereich zum Schutz unserer Lebensgrundlagen zwingend notwendig. Und ihr Siegeszug wird, befeuert durch die technische und gesellschaftliche Entwicklung, auch durch eine negative Regulierung nicht aufzuhalten sein“, so Mono. Noch würden Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften allerdings durch eine falsche Politik in ihrer Entwicklung massiv behindert. Mono: „Es kommt aber auch auf die Akteure der Bürgerenergie an. Denn für viele ist die Entwicklung von herkömmlichen Bürgerenergiegesellschaften hin zu Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften noch ein langer Weg.“ So gebe es noch einiges zu tun, von der Entwicklung offener Standards bis hin zur Erhöhung der Usability durch den Einsatz digitaler Anwendungen.
Der Bericht zeige aber auch, dass das, was Bürgerenergiegesellschaften heute schon erproben, zum Mainstream einer Energiewelt im Jahr 2030 werden könne. Dazu seien vier Schlüsselfaktoren von Bedeutung: Partizipation, Wirtschaftlichkeit des Direktverbrauchs, eine einfache Handhabung für die Anwender sowie der Aufbau neuer Kompetenzen. An diesen Stellschrauben müssten die Bürgerenergiegesellschaften ansetzen, um das Energiesystem im Sinne des Prosums zu prägen. (me)

http://www.buendnis-buergerenergie.de
Bericht Bürgerenergie – heute und morgen (PDF; 7,4 MB) (Deep Link)

Stichwörter: Politik, Bündnis Bürgerenergie

Bildquelle: Bündnis Bürgerenergie e.V.

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

Sachsen-Anhalt: Neues Beteiligungsgesetz
[23.4.2024] In Sachsen-Anhalt hat das Kabinett ein Akzeptanz- und Beteiligungsgesetz zugunsten des Ausbaus erneuerbarer Energien beschlossen. Vor allem für Kommunen und unmittelbar betroffene Anwohner soll sich der Neubau oder das Repowering entsprechender Anlagen finanziell auszahlen. mehr...
Sachsen-Anhalt bringt ein Akzeptanz- und Beteiligungsgesetz auf den Weg, das Kommunen unbürokratisch am Ausbau erneuerbarer Energien beteiligen soll.
BEE/VKU: Stellungnahme zum Solarpaket I
[18.4.2024] Der BEE und der VKU haben sich jetzt zum Solarpaket I geäußert, auf den sich am 15. April die Bundestagsfraktion von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP geeinigt haben. Zwar begrüßen beide Verbände die Einigung, mahnten aber auch ein schnelleres Ausbautempo für erneuerbare Energien an. mehr...
Schleswig-Holstein: Bürgschaftsprogramm für Wärmenetze
[15.4.2024] In Schleswig-Holstein startet heute das Bürgschaftsprogramm Wärmenetze. Dabei übernimmt das Land Bürgschaften und Garantien von bis zu zwei Milliarden Euro für Investitionen in Wärmenetze. mehr...
BEE: 100 GW flexible Leistung möglich
[19.3.2024] Der BEE fordert in einem Grundsatzpapier, die Potenziale erneuerbarer Energien umfassend zu nutzen, um die Versorgung verlässlich zu sichern. Dafür seien 100 GW zusätzliche flexible erneuerbare Leistung möglich und nötig. mehr...
100 GW zusätzliche flexible erneuerbare Leistung sind in einem reformierten Strommarkt möglich.
AGEE-Stat: Erneuerbare auf Rekordkurs
[12.3.2024] Im vergangenen Jahr überholte die Windenergie erstmals die Kohleverstromung. Nach einer aktuellen Analyse der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch auf den Rekordwert von fast 52 Prozent. mehr...

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
A/V/E GmbH
06112 Halle (Saale)
A/V/E GmbH
VIVAVIS AG
76275 Ettlingen
VIVAVIS AG
VOLTARIS GmbH
67133 Maxdorf
VOLTARIS GmbH
SMIGHT GmbH
76185 Karlsruhe
SMIGHT GmbH
Meriaura Energy Oy
22761 Hamburg
Meriaura Energy Oy

Aktuelle Meldungen