[2.8.2017] Der STEAG-Konzern hat sein regionales Stromnetz im Saarland verkauft. Der Käufer und Gasnetzbetreiber Creos Deutschland nennt vor allem die Sektorkopplung und spätere Power-to-Gas-Pläne als Grund für sein Interesse.
Der fünftgrößte deutsche Stromerzeuger STEAG hat sein regionales Stromnetz im Saarland an den Verteilnetzbetreiber Creos Deutschland verkauft. Der Deal wurde am 31. Juli 2017 unterzeichnet und gilt rückwirkend ab dem 1. Januar 2017. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Wie STEAG meldet, ist der Verkauf des Stromnetzes Teil des Strategiepakets STEAG 2022, das unter anderem eine Neuausrichtung des Portfolios vorsieht. Das veräußerte Mittel- und Hochspannungsnetz hat eine Länge von 450 Kilometern und erstreckt sich vom Südwesten des Saarlandes bis zum Nordosten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte es der Versorgung des Saar-Bergbaus mit Strom gedient. Heute nutzen es Industrie- und Gewerbekunden, Energieerzeuger und regionale Weiterverteiler.
STEAG hatte das Netz bis dato mit insgesamt 26 Mitarbeitern betrieben. Nach Angaben des Käufers werden alle Mitarbeiter übernommen. Creos Deutschland betreibt im Saarland und in Rheinland-Pfalz ein knapp 1.700 Kilometer langes Gasnetz. Dass sich das STEAG-Hochspannungsnetz und das Gashochdrucknetz von Creos an mehreren Punkten überschneiden und teilweise die selben Kunden angeschlossen sind, habe die Kaufentscheidung positiv beeinflusst. Zudem speisen laut Creos große Erneuerbare-Energien-Anlagen in das Stromnetz ein. So sei der Kauf insbesondere im Zuge der Sektorkopplung von großem Interesse. Nun bestehe die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt in die Power-to-Gas-Technologie zu investieren. Damit will Creos nach eigenen Angaben die Konvergenz zwischen Strom und Gas aufzeigen und eine zukunftsfähige Infrastruktur für die Region bereitstellen.
(me)
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