[5.10.2017] Die Stadtwerke Heidelberg haben mit einem Mieterstrommodell den Deutschen Solarpreis 2017 in der Kategorie Städte, Gemeinden, Landkreise, Stadtwerke gewonnen. Das Projekt wurde umgesetzt, lange bevor es einen rechtlichen Rahmen für Mieterstrommodelle gab.
Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt haben jetzt mit dem Mieterstrommodell im Wieblinger Weg den diesjährigen Deutschen Solarpreis von Eurosolar und der EnergieAgentur.NRW in der Kategorie Städte, Gemeinden, Landkreise, Stadtwerke gewonnen. Mit der Verleihung des Deutschen Solarpreises rückt Eurosolar nach eigenen Angaben die ausgezeichneten Akteuere in das Licht der Öffentlichkeit und bietet neue Impulse für eine dezentrale, bürgernahe und regenerative Umstellung des Energiesystems.
Im Wieblinger Weg haben die Stadtwerke beim Bau von drei Mehrfamilienhäusern ein innovatives energetisches Gesamtkonzept für die Baugenossenschaft Neu Heidelberg realisiert. Wie der städtische Versorger meldet, wurden auf den Dächern der Neubauten PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 30 Kilowatt Peak und einer Modulfläche von 200 Quadratmetern installiert. Der erzeugte Solarstrom wird zur Versorgung der Vermieter bereitgestellt. Ein Batteriespeicher ermöglicht es den Mietparteien außerdem, einen möglichst hohen Anteil des Solarstroms vom Hausdach selbst zu nutzen. Der restliche Strom wird mit zertifiziertem Ökostrom aus dem Netz gedeckt.
Zwei-Tarif-Modell schafft Anreize
Mit einem so genannten Zwei-Tarif-Produkt, dass die Kosten für den Solarstrom und die Kosten für den Strom aus dem Netz beinhaltet, wird den Mietern Anreiz geboten, den Solarstrom vom Hausdach direkt zu nutzen, da dieser Tarif günstiger ist. Eine viertelstündliche Bilanzierung der Messwerte ermögliche dabei eine gesetzeskonforme und faire Zuweisung sowohl des Solarstroms als auch des Stroms aus der Batterie, informieren die Stadtwerke Heidelberg. Außerdem könnten die Mieter Stromfresser per App ausfindig machen. Gleichzeitig erhalten sie Informationen, um ihr Verbrauchsverhalten an die Erzeugung anzupassen.
Die Stadtwerke Heidelberg haben das vom Grüner Strom Label finanziell unterstützte Mieterstromprojekt schon 2015 auf den Markt gebracht, lange bevor ein rechtlicher Rahmen beschlossen wurde, betont Eurosolar. Die Begründung der Jury lautet entsprechend: „Als kommunaler Versorger fördern sie die Partizipation ihrer Kunden an der Energiewende. Sie sind Vorbild und Wegbereiter für andere Stadtwerke und haben den Grundstein für viele weitere Mieterstrommodelle gelegt.“ Felix Gudat, Leiter des Geschäftsfeldes Regenerative Energien bei den Stadtwerken Heidelberg, bekräftigt: „Wir freuen uns sehr über diese Würdigung unseres Mieterstrommodells, denn wir sind überzeugt davon, dass es eine wichtige Rolle übernehmen kann, um die Energiewende hin zu mehr Erneuerbaren Energien und dezentralen Strukturen voranzubringen.“
Preisverleihung am 14. Oktober 2017
Weitere Gewinner des Solarpreises sind unter anderen die Unternehmensgruppe ALDI SÜD (
wir berichteten), die Freunde von Prokon (
wir berichteten) sowie der StreetScooter der Deutschen Post DHL Group (
wir berichteten).
Alle Preisträger werden am Samstag, den 14. Oktober 2017 in der VillaMedia in Wuppertal präsentiert. Im Vorfeld der Verleihung findet ein Symposium zum Weg in ein erneuerbares Energiezeitalter in Zusammenarbeit mit der Hermann-Scheer-Stiftung statt, informieren Eurosolar und die EnergieAgentur.NRW.
(me)
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Bildquelle: Eurosolar e. V.