[13.10.2017] Laut einer aktuellen Analyse könnten auf den Dachflächen der Großstädte Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1,1 Gigawatt Peak zusätzlich installiert werden. Viele Mieter könnten so von preiswertem Solarstrom profitieren.
In den 20 größten deutschen Städten gibt es ein Potenzial für den Bau von bis zu 33.000 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1,1 Gigawatt Peak auf großen Wohngebäuden. Rund 1,4 Millionen Mieter könnten damit preiswerten Solarstrom beziehen. Das ist das Ergebnis einer Potenzialanalyse für solaren Mieterstrom, die der Bundesverband Deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), der Deutsche Mieterbund (DMB), der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) und der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) am Mittwoch (11. Oktober 2017) vorgestellt haben.
GdW-Präsident Axel Gedaschko erklärte: „Mieterstromprojekte sind ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Energiewende im Wohngebäudebereich. Um das Potenzial voll auszuschöpfen, müssen aber noch Hemmnisse aus dem Weg geräumt werden.“ Wohnungsunternehmen, die Strom aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik oder aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) lokal erzeugen wollen, würden gravierend steuerlich benachteiligt. Sobald sie den erzeugten Strom ins allgemeine Netz einspeisen oder den Mietern zur Verfügung stellen, wird die eigentlich gewerbesteuerbefreite Vermietungstätigkeit gewerbesteuerpflichtig. Gedaschko: „Das Gewerbesteuergesetz muss hier dringend angepasst werden.“
Nach Einschätzung der vier Verbände könnte die Realisierung von Solaranlagen in deutschen Innenstädten noch deutlich erleichtert werden, wenn die nächste Bundesregierung Mieterstrom, der nicht durch das öffentliche Stromnetz geleitet wird, von der EEG-Umlage befreit. Damit würden Mieter Eigenheimbesitzern gleichgestellt.
(al)
Übersichtskarte: Mieterstrompotenzial in den 20 größten Städten (PDF, 800 KB) (Deep Link)
Stichwörter:
Solarthermie,
Photovoltaik,
Mieterstrom
Bildquelle: MEV Verlag