[19.4.2018] In Herten wurde das Forschungsprojekt „Stadt als Speicher“ beendet. Ergebnis: Durch die Vernetzung von Energieerzeugern und -speichern kann die Zuverlässigkeit der Stromversorgung deutlich verbessert werden. Auch das Netz wird entlastet.
Nach vier Jahren theoretischer und praktischer Arbeit haben die Hertener Stadtwerke und ihre Projektpartner das Forschungsvorhaben „Stadt als Speicher“ beendet. Das Fazit lautet: Die zentral koordinierte Nutzung dezentraler Energieerzeugungs- und Speicheranlagen in einer Stadt ist sinnvoll und auch technisch umsetzbar.
In dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt wurde erforscht, wie Erzeugungs- und Speicheranlagen vernetzt werden können, damit die zur Verfügung stehende Energie optimal genutzt wird (
wir berichteten). Dafür wurden bereits bestehende Anlagen smart gemacht. Drei Blockheizkraftwerke, eine Photovoltaikanlage, ein Windstrom-Elektrolyseur sowie private Wärmepumpen und eine Nachtspeicherheizung übermittelten ihre Daten im Feldversuch an eine zentrale Koordinationsstelle und konnten auch von dort aus gesteuert werden. In diesem so genannten Lastverschiebungsmanagementsystem wurden Fahrpläne erstellt und alle Optimierungen vorgenommen.
Andreas Dietrich vom Projektpartner Universität Duisburg-Essen erklärt: „Während durch die Vernetzung der verschiedenen Anlagen die Versorgungszuverlässigkeit deutlich verbessert wurde und Stromnetze entlastet werden können, lohnt sich eine Vermarktung der gespeicherten Energie noch nicht. Hier müssen zukünftig Anreize für die Kunden geschaffen werden.“ Er empfahl, virtuelle Speicherpools zu schaffen, um Mengenvorteile bei der Vermarktung besser nutzen zu können. Detlef Großjohann, Bereichsleiter bei den Hertener Stadtwerken, bezeichnet das Projekt als wichtigen Baustein für die Energiewende: „Ohne intelligente Steuerung und Speicherung von Energie lässt sich das Ziel der Klimaneutralität 2050, wie es auch im Hertener Klimakonzept 2020+ formuliert ist, nicht erreichen.“
(al)
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