[20.2.2013] Für die Fernwärmeversorgung der Stadt Lemgo setzen die örtlichen Stadtwerke einen Elektrokessel ein, der mit günstigem Überschussstrom betrieben wird. Die ersten Erfahrungen mit der Power-to-Heat-Anlage sind positiv.
Seit November 2012 betreiben die Stadtwerke Lemgo einen Elektrokessel, der Strom über große Heizstäbe direkt in Wärme umwandelt. Wie der Versorger jetzt mitteilt, sind die ersten Erfahrungen mit dem Betrieb der Power-to-Heat-Anlage positiv. Die Präqualifikationsnachweise für die Teilnahme am Markt für Minutenreserve (MRL) seien bereits Ende November erfolgt, auch die strengen Zeitrampen für die Teilnahme am Sekundär Regelenergiemarkt (SRL) würden eingehalten. Es habe sich gezeigt, dass ein Elektrokessel ein interessanter und vor allem sehr flexibler Baustein des Anlagenportfolios der Stadtwerke sei.
Der Kessel hat eine Leistung von fünf Megawatt und werde derzeitig neben der Vermarktung in der MRL auch in Abhängigkeit vom Preis an der Strombörse EEX und den Grenzkosten der KWK-Anlagen und Gaskesselanlagen eingesetzt. Der Einsatz könne immer dann erfolgen, wenn die Strompreise durch Überschussenergie zu niedrig sind, um die teuerste KWK-Anlage zu betreiben. Auf diese Weise werde keine KWK-Wärme verdrängt, sondern fossile Wärme aus Heizkesseln durch grüne Wärme ersetzt. Da dies bereits ab Strompreisen erfolge, die in der Nähe der Gaspreise für die KWK-Anlagen liegen, könnten allein bei diesem Anlageneinsatz mehr als 1.000 Betriebsstunden pro Jahr erreicht werden. Wie die Stadtwerke Lemgo weiter mitteilen, werden eine noch bessere Wirtschaftlichkeit als Systemdienstleister in der MRL und SRL erreicht. Die Vermarktung in der SRL soll der Lemgoer Elektrokessel im März dieses Jahres aufnehmen.
(al)
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Bildquelle: Stadtwerke Lemgo / M. Reimer