[4.6.2013] Der Kongress e.day 2013 – Energie im Dialog thematisiert die Widersprüche bei der Umsetzung der Energiewende. Hochkarätige Referenten zeigen auf, woran das Projekt krankt und beschreiben die Therapiemöglichkeiten.
Geht der Energiewende die Luft aus? Der gescheiterte Energiegipfel Ende März und die derzeit laut Deutschem Energiewende-Index (DEX) negative Stimmung der deutschen Wirtschaft gegenüber der Energiewende veranschaulichen, dass ein erfolgversprechendes Gesamtkonzept für das Jahrhundertprojekt fehlt.
Der Kongress e.day 2013 – Energie im Dialog zieht am 20. Juni in Dortmund eine Zwischenbilanz und zeigt Lösungswege für den Umbau der Energieversorgung in Deutschland auf. Dabei stellen hochkarätige Referenten konkrete Handlungsansätze vor. Veranstaltet wird der e.day vom Dortmunder Beratungshaus evu.it gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund und der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen (IHK NRW).
Kein einheitlicher Fahrplan
Nicht nur durch die massive Erhöhung der EEG-Umlage Anfang 2013 gerät das Mammutprojekt zunehmend in die Kritik. Müssen sich die Energieversorgungsunternehmen völlig neu erfinden? Die Herausforderungen der Energiewende sind gewaltig, manches Geschäftsmodell wird dadurch grundlegend in Frage gestellt. Zudem ist für viele Akteure und Betroffene ein einheitlicher Fahrplan nicht erkennbar. Der BDI rügt, es entstehe der Eindruck, dass es 17 Energiewenden gebe: eine auf Bundesebene und 16 in den jeweiligen Bundesländern. Frank Jürgen Solberg, zuständig für den e.day bei evu.it, sagt: „Unsere Referenten aus Forschung, Energieversorgung, Politik und Industrie zeigen, woran das Jahrhundertprojekt krankt und beschreiben die Therapiemöglichkeiten.“
Energiewende in der Praxis
Zum Kongress-Auftakt wird Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), in seinem Vortrag „Die Energiewende: Zwischen Hype und Notwendigkeit“ aufzeigen, wie das Projekt in der Praxis zu positionieren ist. Johannes Remmel, nordrhein-westfälischer Umweltminister, betrachtet und bewertet die enge Verknüpfung zwischen Energiewende und Klimaschutz. Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, geht der Frage nach, wie viel Regulierung die Energiewende braucht. Der Geschäftsführer der Firma RWE Effizienz, Norbert Verweyen, nimmt sich den schlafenden Riesen Energieeffizienz vor. Innenansichten eines Energieversorgers im Hinblick auf die notwendigen Strukturänderungen durch die Energiewende präsentiert Michael G. Feist, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Hannover (enercity).
„Die anschließende Podiumsdiskussion rundet die Vorträge ab“, erläutert Frank Jürgen Solberg und ergänzt: „Mit ihrem geballten Fachwissen stellen sich unsere Referenten der Frage, ob bei der Energiewende nicht bereits der Weg das Ziel ist. Das ambitionierte Vorhaben sollte mit der Strahlkraft eines Leuchtturmprojekts national und international ein Signal setzen. Heute sehen wir die Gefahr, dass es letztlich gerade einmal reichen wird, um ein Laternenlicht anzuzünden.“
Die zweite Tageshälfte des e.day wird wie in den Vorjahren interaktiv sein. Dabei prägen zwei brisante Spezialthemen die Experten-Foren: „Wie viel Netz braucht die Energiewende?“ und „Wer soll das bezahlen?“ In den abschließenden Diskussionsrunden beziehen die Moderatoren Matthias Bongard vom WDR-Hörfunk und ARD-Wetterexperte Sven Plöger das Fachpublikum mit ein und sorgen für eine thematische Zuspitzung.
Möglichkeit zum Networking
Der e.day 2013 bietet nach Angaben des Veranstalters auch hervorragende Möglichkeiten zum Networking und für Gespräche mit Experten. Namhafte Unternehmen aus der Energiewirtschaft und aus dem Umfeld der Branche präsentieren im Rahmen der begleitenden Partnerausstellung ihre Leistungs- und Produktangebote.
(al)
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