ANGACOM-2403.05-rotation

Freitag, 29. März 2024

Halle:
Anlage produziert grüne Kohle


[3.7.2013] In einer neuen Demonstrationsanlage in Halle sollen aus 2.500 Tonnen kommunaler Grünabfälle 1.000 Tonnen grüne Kohle hergestellt werden. Das Projekt könnte einen großen Schritt zur industriellen Produktion eines klimafreundlichen Ersatzes für fossile Kohle bedeuten.

In Halle produziert jetzt eine Demonstrationsanlage aus Grünabfällen Kohle. Das Unternehmen Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft (HWS) hat jetzt eine Demonstrationsanlage in Betrieb genommen, die kommunale Grünabfälle zu Kohle verarbeitet. Wie die Stadtwerke Halle mitteilen, sollen dort im Rahmen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) initiierten Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“ hochwertige Brennstoffe aus Bioabfällen durch Hydrothermale Carbonisierung (HTC) hergestellt werden. „Wir wollen jährlich 2.500 Tonnen unseres Grünschnitts mit dem HTC-Verfahren in einen Biobrennstoff umwandeln“, erklärt Jörg Schulze, Geschäftsführer der HWS. „Das Besondere an der nun entstandenen HTC-Demonstrationsanlage: Der Umwandlungsprozess wird in bestehende Verwertungswege integriert. In der Anlage wird angewendet und optimiert, was zuvor im Labor verschiedene Tests durchlaufen hat.“ Laut dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt sollen aus den 2.500 Tonnen Grünabfall etwa 1.000 Tonnen grüne Kohle hergestellt werden. „Ziel des Projekts ist ein Verwertungskonzept, das auch auf andere Unternehmen übertragbar und nachnutzungsfähig ist“, erläutert Matthias Lux, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Halle. „Ein lagerfähiges Produkt als Energieträger mit einer vorzeigbaren Energiebilanz könnte erhebliche Mengen fossiler Energieträger ersetzen.“ Mit der nachnutzungsfähigen Herstellung von HTC-Kohle in der Anlage sei ein großer Schritt zur industriellen Produktion eines klimafreundlichen Ersatzes für fossile Kohle getan. „Damit leistet die HWS einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz“, so Lux weiter. Hermann Onko Aeikens (CDU), Minister für Landwirtschaft und Umwelt in Sachsen-Anhalt, sieht in dem Verfahren die auch Möglichkeit, das Potenzial an biogenen Reststoffen für eine energetisch-stoffliche Anwendung noch umfassender einzusetzen. „Die energetische Nutzung von Bioabfällen kann Konkurrenzen zur Nahrungsmittelproduktion verringern“, sagt der Minister.
Das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) begleitet das Projekt Integrierte Verwertungsanlage und Strategie für kommunale Biomasse der HWS wissenschaftlich und hat bereits vor dem Bau der Demonstrationsanlage umfangreiche Laborversuche zur HTC durchgeführt, so die Stadtwerke Halle. Demnach seien die chemische Zusammensetzung und der Brennwert durch das HTC-Verfahren mit fossiler Kohle vergleichbar. (ve)

http://www.halle.de
http://www.stadtwerke-halle.de
http://www.dbfz.de

Stichwörter: Bioenergie, Halle, Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft, Stadtwerke Halle, Sachsen-Anhalt, Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ)

Bildquelle: Stadtwerke Halle GmbH

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Bioenergie

Schleswig-Holstein: Bioenergie-Initiative begrüßt
[18.3.2024] Der LEE SH begrüßt die schleswig-holsteinische Bundesratsinitiative zur Zukunft der Bioenergie. mehr...
Mönchengladbach: Fahrzeugflotte fährt mit Bio-Kraftstoff
[29.2.2024] Die GEM in Mönchengladbach hat ihre Fahrzeugflotte auf den Bio-Kraftstoff HVO 100 umgestellt, wodurch der CO2-Ausstoß um über 85 Prozent reduziert wird. Diese Maßnahme dient als Übergangslösung bis zur weitreichenden Einführung von Elektro- oder Wasserstoffantrieben für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. mehr...
Die GEM in Mönchengladbach hat ihre Fahrzeugflotte auf den Bio-Kraftstoff HVO 100 umgestellt.
Kraftwerksstrategie: Biogas statt Gaskraftwerke
[23.2.2024] Bestehende Biogasanlagen können den Bau neuer Gaskraftwerke überflüssig machen, so der Fachverband Biogas. Das spart Zeit und Geld, bringt Wärme in die Kommunen und ist klimafreundlich. mehr...
Der Fachverband Biogas fordert, die bestehenden Biogasanlagen in die Kraftwerkstrategie aufzunehmen
Schleswig-Holstein: Projekt zur KI in Biogasanlagen
[23.2.2024] Den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Steuerung von Biogasanlagen hat sich das Unternehmen Agrarservice Lass zur Aufgabe gemacht. Hierfür hat das Unternehmen jetzt einen Förderbescheid des Landes Schleswig-Holstein erhalten. mehr...
BBE: Kontroverse um Biomassestrategie
[14.2.2024] Die geplante nationale Biomassestrategie der Bundesregierung stößt auf Kritik. Der Bundesverband Bioenergie befürchtet, dass die Strategie an alten Problemen scheitert und fordert eine Überarbeitung, um echten Klimaschutz im Verkehr zu ermöglichen. mehr...

Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
ITC AG
01067 Dresden
ITC AG
Uniper
40221 Düsseldorf
Uniper
VOLTARIS GmbH
67133 Maxdorf
VOLTARIS GmbH
energielenker Gruppe
48155 Münster
energielenker Gruppe

Aktuelle Meldungen