[23.7.2013] Laut einer Studie der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) führen Beratungen der Stadtwerke zu spürbaren Energieeinsparungen. Dies kann hinsichtlich einer möglichen Verpflichtung der Energieversorger zur Steigerung der Energieeffizienz beim Kunden wichtig werden.
Die Energieberatung der Stadtwerke führt bei Haushaltskunden zu deutlich spürbaren Energieeinsparungen. Das ist das Ergebnis einer von der Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) in Auftrag gegebenen Studie. Im Rahmen der Studie sind zwischen April und Mai 2013 über 600 Privatkunden von ASEW-Mitgliedsunternehmen befragt worden. Ziel war es zu ermitteln, welche zusätzlichen Einsparungen die Kunden durch die Energieberatung ihrer Stadtwerke und die im Anschluss umgesetzten Maßnahmen in den Bereichen Wärme und Strom erzielen konnten. Demnach können Hauseigentümer durch die Beratung zur effizienten Nutzung von Wärme beziehungsweise Photovoltaik im Schnitt 900 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr zusätzlich einsparen. Die Beratung von Eigentümern und Mietern zur effizienten Nutzung von Strom senke den jährlichen Verbrauch durchschnittlich um 210 kWh zusätzlich. ASEW-Geschäftsführerin Daniela Wallikewitz: „Die errechneten Effekte der Energieberatungen von Stadtwerken sind durchaus beachtenswert – zumal bei der Berechnung der Einsparungen nur solche Maßnahmen berücksichtigt wurden, die eindeutig auf die Beratung zurückzuführen waren und die zu einer zusätzlichen Einsparung führten. Maßnahmen, die Kunden ohnehin eingeplant hatten, wurden nicht eingerechnet.“
Die ermittelten Kennzahlen der Studie können laut ASEW auf die Energieberatung anderer Energieversorger übertragen werden. „Voraussetzung für die Übertragung der ASEW-Evaluation auf andere Stadtwerke ist allerdings eine Dokumentation der durchgeführten Beratungen“, so ASEW-Team-Leiter Torsten Brose. „Wir raten daher allen Stadtwerken, mit einer Dokumentation zu beginnen, um künftig die positiven Effekte ihrer Beratung quantifizieren zu können. Das kann vor allem hinsichtlich einer möglichen Verpflichtung der Versorger zur Verbesserung der Energieeffizienz beim Endkunden im Rahmen der Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie wichtig werden.“ Auch dem Klimaschutz kommen die Beratungen laut Brose zugute. So betrage die Minderung der CO2-Emissionen durch die Beratung von Hauseigentümern im Bereich Wärme mindestens 270 Kilogramm pro Jahr. Bei den Stromberatungen liege die CO2-Einsparung bei rund 120 Kilogramm jährlich. Zudem motiviere die Beratung die Kunden, weitere Effizienzpotenziale zu heben und es können Fehlinvestitionen vermieden werden. 90 Prozent der in der Evaluierung Befragten geben an, mit der Energieberatung sehr oder eher zufrieden zu sein. 93 Prozent würden sie weiterempfehlen.
Die Studie zur Evaluierung der Stadtwerke-Energieberatung hat ASEW in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, der Firma Medien- und Sozialforschung sowie der imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen mbH Hannover durchgeführt.
(ve)
http://www.asew.deEvaluierung der Stadtwerke-Energieberatung (Deep Link)
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