Donnerstag, 25. April 2024
Sie befinden sich hier: Startseite > Themen > Bioenergie > Neue Bioenergiedörfer

Bechstedt/Lathen/Untermaßholderbach:
Neue Bioenergiedörfer


[30.9.2014] Bechstedt in Thüringen, Lathen in Niedersachsen und Untermaßholderbach in Baden-Württemberg sind als Bioenergiedörfer ausgezeichnet worden. Sie erhalten je 10.000 Euro für ihre Projekte.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt wird Bechstedt, Lathen und Untermaßholderbach als Bioenergiedörfer auszeichnen. Bundesweit haben sich 27 Kommunen um eine der insgesamt drei Auszeichnungen als Bioenergiedorf beworben. Jetzt stehen die Gewinner fest. Von einer unabhängigen Jury ausgewählt wurden Bechstedt in Thüringen, Lathen in Niedersachsen und Untermaßholderbach in Baden-Württemberg. „Der Wettbewerb macht das hohe bürgerschaftliche Engagement für Bioenergienutzung im ländlichen Raum sichtbar“, sagt Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. „In allen drei Dörfern, die wir auszeichnen, steht die Bevölkerung hinter den Projekten aus Bioenergie und anderen erneuerbaren Energieträgern. Ich freue mich über die steigende Zahl der Bioenergiedörfer in Deutschland. Sie sind herausragende Beispiele für eine erfolgreiche Energiewende im ländlichen Raum, die auf saubere Energie, kommunales Engagement und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung setzt.“ Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft meldet, erhalten die ausgewählten Orte jeweils ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro für die Weiterentwicklung ihrer Bioenergieprojekte. Der bundesweite Wettbewerb ist in diesem Jahr zum dritten Mal ausgerichtet worden. Die offizielle Prämierung der Gewinnerdörfer erfolgt am 12. November 2014 in Hannover auf der Fachmesse EnergyDecentral.

Drei Dörfer nutzen Biomasse

165 Einwohner leben in Bechstedt. Ein Holzvergaser-Blockheizkraftwerk (BHKW) und ein Biomasseheizkessel versorgen 31 der 51 Haushalte und 4 öffentliche Gebäude mit Strom und Wärme. Die Bürger waren von Anfang an in die Projekte involviert. Sie haben eine Genossenschaft gegründet, die Eigentümerin der Anlagen und des Wärmenetzes ist. Mit der überschüssigen Wärme werden im Sommer die regionalen Holzhackschnitzel getrocknet. Mit insgesamt 2.605 Einwohnern in 893 Haushalten ist Lathen das größte der jetzt ausgezeichneten Bioenergiedörfer. Die Genossenschaft Ermstal betreibt ein Holzheizkraftwerk sowie ein Nahwärmenetz, das kontinuierlich erweitert wird. Die Bürger sind direkt an dem Netz beteiligt. Als Brennstoff kommen regional erzeugte Holzhackschnitzel zum Einsatz. Für überschüssige Sommerwärme gibt es eine Trocknungsanlage für Holzhackschnitzel oder Kaminholz. 25 öffentliche Einrichtungen beziehen in der Kommune Biowärme von der Genossenschaft. Die Bürger sind auch an Photovoltaik- und Windkraftanlagen beteiligt. Zudem habe die Samtgemeinde ein Leitbild Energie sowie ein Klimaschutzkonzept entwickelt und strebe die CO2-Neutralität an. Bei Untermaßholderbach handelt es sich mit 98 Einwohnern in 25 Haushalten um ein vergleichsweise kleines Bioenergiedorf. Die Bürger haben eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts für den Betrieb einer Heizzentrale und eines Nahwärmenetzes gegründet. 23 Haushalte sind gleichberechtigte Teilhaber und an das Netz angeschlossen. Wärme liefert eine Biogasanlage und ein Holzhackschnitzelkessel. Im Sommer trocknet die überschüssige Biogaswärme regional erzeugte Hackschnitzel. Insgesamt deckt Untermaßholderbach seinen Wärmeverbrauch zu 100 Prozent aus Biomasse. Gleichzeitig erzeuge das Dorf zwölfmal so viel Strom, wie es selbst verbraucht. (ve)

http://www.bmel.de

Stichwörter: Bioenergie, Politik, Bürgerbeteiligung, Auszeichnung, Bechstedt, Lathen, Untermaßholderbach

Bildquelle: BMEL/photohek/Ronny Hartmann

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Bioenergie

VSHEW: Einspeiseregeln auf den Prüfstand
[2.4.2024] Die aktuellen Regeln zur Biogaseinspeisung ins Gasnetz hält der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft für unverhältnismäßig und fordert eine gerechtere Kostenverteilung zwischen Anlagenbetreibern und Verbrauchern. mehr...
VSHEW-Vorstand Andreas Wulff will die Regelungen zur Einspeisung von Biomethan in das Erdgasnetz auf den Prüfstand stellen.
Schleswig-Holstein: Bioenergie-Initiative begrüßt
[18.3.2024] Der LEE SH begrüßt die schleswig-holsteinische Bundesratsinitiative zur Zukunft der Bioenergie. mehr...
Mönchengladbach: Fahrzeugflotte fährt mit Bio-Kraftstoff
[29.2.2024] Die GEM in Mönchengladbach hat ihre Fahrzeugflotte auf den Bio-Kraftstoff HVO 100 umgestellt, wodurch der CO2-Ausstoß um über 85 Prozent reduziert wird. Diese Maßnahme dient als Übergangslösung bis zur weitreichenden Einführung von Elektro- oder Wasserstoffantrieben für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. mehr...
Die GEM in Mönchengladbach hat ihre Fahrzeugflotte auf den Bio-Kraftstoff HVO 100 umgestellt.
Kraftwerksstrategie: Biogas statt Gaskraftwerke
[23.2.2024] Bestehende Biogasanlagen können den Bau neuer Gaskraftwerke überflüssig machen, so der Fachverband Biogas. Das spart Zeit und Geld, bringt Wärme in die Kommunen und ist klimafreundlich. mehr...
Der Fachverband Biogas fordert, die bestehenden Biogasanlagen in die Kraftwerkstrategie aufzunehmen
Schleswig-Holstein: Projekt zur KI in Biogasanlagen
[23.2.2024] Den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Steuerung von Biogasanlagen hat sich das Unternehmen Agrarservice Lass zur Aufgabe gemacht. Hierfür hat das Unternehmen jetzt einen Förderbescheid des Landes Schleswig-Holstein erhalten. mehr...

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
A/V/E GmbH
06112 Halle (Saale)
A/V/E GmbH
GIS Consult GmbH
45721 Haltern am See
GIS Consult GmbH
prego services GmbH
66123 Saarbrücken
prego services GmbH
energielenker Gruppe
48155 Münster
energielenker Gruppe

Aktuelle Meldungen