[9.12.2014] Deutschland könnte die jährliche Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung bis zum Jahr 2030 fast verdoppeln und dabei einen Großteil seiner Kohleverstromung ersetzen, so die Experten vom europäischen CODE2-Projekt.
In der Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) liegt noch viel ungenutztes Potenzial: Laut Experten des mit Unterstützung der EU-Kommission durchgeführten CODE2-Projekts könnte in Deutschland die jährliche KWK-Stromerzeugung bis zum Jahr 2030 auf 185 Milliarden Kilowattstunden annähernd verdoppelt werden. Die jährlichen CO2-Emissionen könnten demnach um 104 bis 123 Millionen Tonnen gesenkt werden. Dies entspricht rund 12 bis 14 Prozent der gesamten derzeitigen CO2-Emissionen, so die Experten. „Die hohe Einsparung an CO2-Emissionen ist auf den ersten Blick überraschend“, sagt Adi Golbach vom CODE2-Projekt. „Sie ergibt sich aber logisch aus dem kombinierten Effekt des Ersatzes von alten ineffizienten Kraftwerken durch neue hocheffiziente KWK einerseits bei gleichzeitiger Verdrängung von Kohle durch die kohlenstoffarmen Brennstoffe Erdgas und Bioenergie andererseits.“ Um diese Potenziale zu erreichen, müsste eine Roadmap umgesetzt werden, wie sie im CODE2-Projekt für jeweils 27 Mitgliedstaaten erstellt wurde. Zu den für Deutschland entwickelten Vorschlägen gehören unter anderem zusätzliche Anreize für KWK im Rahmen der anstehenden Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG), eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für KWK-Projekte mittels Energie-Contracting sowie Verpflichtung zur Durchführung von Wärme-Versorgungskonzepten auf Basis zentral bereitgestellter, vereinfachter Standard-Software. Aber auch langfristig angelegte Informationskampagnen über KWK seien notwendig.
(ma)
http://www.code2-project.eu
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