[4.9.2015] Der Kohleausstieg bis zum Jahr 2040 ist möglich. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben wurde.
„Wir können bis zum Jahr 2040 aus der Stromgewinnung mit Kohle aussteigen. Die Stromversorgung in Deutschland ist auch dann gesichert, wenn wir parallel aus der Atomkraft aussteigen.“ So fasst die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) die zentralen Ergebnisse einer Studie zum Kohleausstieg zusammen. Die Studie wurde im Auftrag des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums vom Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) und von der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin erstellt. Laut dem Wirtschaftsministerium des Landes Rheinland-Pfalz rechnen die Experten bei einem Ausstieg nur kurz- und mittelfristig mit einem Anstieg der Strompreise. Ab etwa dem Jahr 2035 sollen für die Verbraucher Kostenvorteile eintreten. Die Autoren der Studie sehen weitere Vorteile: „Der deutsche Kraftwerkspark wird deutlich flexibler und das Zusammenspiel mit der fluktuierenden Stromerzeugung aus Wind und Sonne wird deutlich einfacher“, sagt Uwe Leprich vom IZES. Auch möglichen juristischen Hindernissen sehen sie gelassen. „Für den Ausstieg aus der Kohleverstromung stehen dem deutschen Gesetzgeber relativ große rechtliche Spielräume zur Verfügung – ohne dass dadurch Entschädigungsansprüche der Kraftwerksbetreiber ausgelöst würden“, erklärt Stefan Klinski von Hochschule für Wirtschaft und Recht.
Laut den Experten müssten zudem die Verschmutzungsrechte für Kohlekraftwerke vom Markt genommen werden. Nur so könne die Klimaschutzwirkung wirklich entstehen. Deshalb sei die Bundesregierung gefordert, sich für notwendige Regelungen zum europäischen Emissionshandel einzusetzen.
(ma)
Die Studie zum Kohleausstieg (PDF, 5,4 MB) (Deep Link)
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Bildquelle: eveline-lemke.de