[22.10.2015] Im hessischen Main-Kinzig-Kreis sorgt eine moderne Glasfaser-Infrastruktur für mehr Beschäftigung und zufriedene Bürger. Technik, Marketing und Service stammen vom Telekommunikationsanbieter M-net.
Die Stärkung des ländlichen Raums in Deutschland wird allenthalben beschworen. Im südhessischen Main-Kinzig-Kreis östlich von Frankfurt am Main sind den Worten nun Taten gefolgt. Seit Mai 2013 hat der Telekommunikationsanbieter M-net im Auftrag des Unternehmens Breitband Main-Kinzig (BBMK) 650 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und über 1.100 Kabelverzweiger erschlossen. Neben diesen grauen Kästen am Straßenrand stehen jetzt Multifunktionsgehäuse, die den Glasfaser-Backbone mit den alten Kupferleitungen der Telekom für die letzte Meile bis in die Gebäude verschalten. Demnächst soll es in einem Neubaugebiet auch Glasfaser bis in das Gebäude hinein geben. Mittlerweile steht durch dieses bundesweit größte Landkreis-Breitband-Projekt für rund 150.000 Haushalte und Unternehmen ein Highspeed-Internet-Anschluss bereit. Die Akzeptanz bei Bürgern und Unternehmen ist groß: Bis jetzt hat M-net über 20.000 Privatkundenverträge geschlossen und rund 1.000 Verträge mit Gewerbekunden. „Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen“, sagt Jens Prautzsch, Geschäftsführer von M-net.
Erfolgreiche Planung
Die Erfolgsfaktoren des ehrgeizigen Breitband-Projekts sind vielfältig. Der Anfangsimpuls kam jedoch aus den politischen Gremien des Kreises. Es folgten eine weitsichtige Investitionsentscheidung mit Gründung des Unternehmens Breitband Main-Kinzig sowie eine Kreditaufnahme des Landes Hessen. Der Partner M-net unterstützte diese Schritte mit einer effizienten Netzbauplanung sowie einem umfassenden Kundenservice an allen Kontaktpunkten im Kreis: In kurzer Zeit knüpfte M-net ein enges Netz von 40 Servicepartnern, führte verschiedene Marketing-Maßnahmen parallel zum Netzausbau durch und war mit einer Niederlassung in der Kreishauptstadt Gelnhausen präsent. Mit dem kreditfinanzierten Bau des Glasfasernetzes über eine kreiseigene Tochterfirma ist ein nachhaltiges öffentliches Eigentum geschaffen worden. Das passive Netz bleibt langfristig im Eigentum des Kreises. M-net zahlt für jeden Kunden eine fest vereinbarte Netzpacht, stellt die aktive Technik bereit und kümmert sich um Service, Betrieb und Vermarktung.
Nach Aussage der Kreisverwaltung sind im Laufe des Breitband-Ausbaus bis zu 300 sozialversicherungspflichtige Jobs durch Unternehmenszuzüge in den Main-Kinzig-Kreis hinzugekommen.
Alle profitieren
Die Bürgermeister in den Kreisgemeinden berichten, dass die Breitband-Anbindung ein wichtiges Entscheidungskriterium für den Zuzug ist. Unternehmen mit Altverträgen im Telekommunikationsbereich freuen sich über Einsparpotenziale, die sich über das Angebot von M-net erzielen lassen. Aber auch Schulen profitieren vom Hochgeschwindigkeits-Bürgernetz. Bis Ende des Jahres 2015 werden insgesamt 100 Schulen über Glasfaser-Anschlüsse miteinander vernetzt werden. Damit können alle allgemeinbildenden Schulen, Gymnasien, Förder- und Berufsschulen ab dem 1. Januar 2016 das neue Netz nutzen. Der Großteil der Schulen wird dann über Anschlüsse mit Bandbreiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde verfügen. Einige Schulen erhalten auch einen Anschluss bis in das Gebäude hinein. Bis Anfang 2016 werden auch rund 20 Verwaltungsstandorte an das Breitband-Netz angeschlossen werden. „Unser Ziel ist es, dass alle öffentlichen Einrichtungen über das Breitband-Netz online gehen und damit einen leistungsfähigen Breitband-Anschluss verwenden“, sagt Erich Pipa, Landrat des Main-Kinzig-Kreises. Damit schließt sich der Kreis in Sachen Bürgernetz als eine Investition der Bürger für die Bürger.
Jürgen Höfling ist freier Journalist in München.
http://www.m-net.dehttp://www.breitband-mkk.deDieser Beitrag ist in der September/Oktober-Ausgabe von stadt+werk erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)
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Bildquelle: M-net Telekommunikations