[23.11.2015] Das Kohlekraftwerk Moorburg in Hamburg speist längst Strom ins Netz ein. Jetzt hat die offizielle Einweihungsfeier stattgefunden. Kritik kommt vom Hamburger BUND.
Block B des Kohlekraftwerks Moorburg liefert bereits seit Ende Februar, Block A seit Ende August 2015 Strom. Jetzt folgte durch Vertreter von Vattenfall und Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz die offizielle Einweihung. Nach Angaben von Vattenfall haben beide Kraftwerksblöcke eine elektrische Leistung von 827 Megawatt (MW) und können zusammen rund 11 Milliarden Kilowattstunden (KWh) Strom erzeugen. Damit könne der Bedarf Hamburgs fast vollständig gedeckt werden. Scholz sagte bei der Einweihungsfeier: „Das Kraftwerk Moorburg ist wichtig, weil es zur Netzstabilität beiträgt und weil beim weiteren Ausbau der regenerativen Energien die unvermeidliche Volatilität zum Beispiel des Windangebots ausgeglichen werden kann.“ Magnus Hall, Präsident und Vorstandsvorsitzender von Vattenfall, äußerte sich ähnlich: „Mit dem Kraftwerk Moorburg als rund um die Uhr verfügbare Anlage muss sich die Wirtschaft in Hamburg keine Sorgen um eine sichere Energieversorgung machen.“ Das Kraftwerk könne innerhalb von 15 Minuten um bis zu 600 MW hoch- oder runtergefahren werden. Das entspreche einer Leistung von etwa 200 Windkraftanlagen. Schwankungen im Netz durch die Einspeisung erneuerbarer Energien könnten jederzeit schnell ausgeglichen werden, heißt es in einer Pressemeldung von Vattenfall. Tuomo Hatakka, Vorsitzender der Geschäftsführung von Vattenfall: „Das Kraftwerk Moorburg gehört zu den umweltverträglichsten und effizientesten Steinkohlekraftwerken in Europa. Der hohe Wirkungsgrad von 46,5 Prozent könnte bei Auskoppelung von Fernwärme sogar auf rund 60 Prozent erhöht werden.“ Der BUND hält in einer Meldung dagegen: Nach den Planunterlagen stoße der Meiler pro Tag bis zu 1,1 Tonnen Feinstaub, 7,7 Tonnen Stickoxide und 11 Tonnen Schwefeldioxid aus. Auch würden bis zu drei Tonnen Quecksilber pro Jahr freigesetzt.
(me)
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