[29.2.2016] Der BDEW-Präsident Johannes Kempmann hat vor Kurzem die Smart Renewables 2016 in Berlin eröffnet. Für die erneuerbaren Energien forderte er dabei gleiche Voraussetzungen und im Ergebnis mehr Wettbewerb.
Der Präsident des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) Johannes Kempmann sagte zum Auftakt der Smart Renewables (24.-25. Februar 2016, Berlin): „Die Technologien für erneuerbare Energien müssen unter gleichen Voraussetzungen um die Förderung konkurrieren. Nur so erreichen wir die gewünschte Effizienz auf dem Strommarkt. Im Ergebnis brauchen wir mehr Wettbewerb.“ Auktionen seien hierfür der geeignete Ansatz. So hätten die ersten drei Ausschreibungsrunden für Photovoltaik-Freiflächen gezeigt, dass auch kleinere Akteure zum Zug kommen. Als bedenklich bezeichnete Kempmann die blinden Flecken im Ausschreibungsdesign. So gäbe es zu viele Ausnahmen – vor allem für Photovoltaik-Dachanlagen: „Der ungebremste Ausbau von PV-Dachanlagen geht weiter. Damit der Zielkorridor für erneuerbare Energien trotzdem eingehalten wird, plant die Politik nun den Windkraftausbau an Land einzuschränken.“ Aus ökonomischer Sicht sei es aber nicht sinnvoll, die effizientere Erzeugungsart auszubremsen – zumal die Windräder im Unterschied zu PV-Modulen größtenteils in Deutschland produziert würden. Auch zum Vorschlag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), Ausnahmeregelungen für Windparks zu schaffen, äußerte sich der Verbandsvorsitzende skeptisch: „Eine Privilegierung von Akteursgruppen führt grundsätzlich zu Wettbewerbsverzerrungen, was die Kosteneffizienz der Auktion beeinträchtigt." Damit sich kleinere Bieter gegen die Risiken einer Ausschreibung wappnen können, empfehle der BDEW beispielsweise Versicherungsprodukte. Diese könnten greifen und die nachweisbaren Projektkosten als Versicherungsfall ausbezahlen, wenn kleinere Bieter bei einer Ausschreibung nicht zum Zug kämen.
(me)
http://www.bdew.de
Stichwörter:
Politik,
BDEW,
Johannes Kempmann,
Ausschreibungen
Bildquelle: BDEW