[15.4.2016] Das Geschäft mit Energieeffizienzlösungen boomt. Dabei löst die Politik die Energiepreisentwicklung als wichtigsten Treiber für den Absatz von Energieeffizienzlösungen ab.
Der Markt für Energieeffizienzlösungen ist zwischen den Jahren 2014 und 2015 um knapp zehn Prozent gewachsen; insgesamt habe die Branche einen Umsatz von 135 Milliarden Euro erwirtschaftet. Zu diesem Ergebnis kommt der jetzt in Berlin vorgestellte Branchenmonitor Energieeffizienz 2016. Die Marktanalyse der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) und der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) erscheint damit im vierten Jahr in Folge. DENEFF-Vorstandsvorsitzender Carsten Müller sagt: „Die auf Energieeffizienz spezialisierten Unternehmen wachsen überdurchschnittlich stark im Vergleich zu den Branchen, denen sie angehören.“ Über eine halbe Million Menschen sei inzwischen im Energieeffizienzmarkt in Deutschland beschäftigt. „Dass dies trotz der derzeit geringen Energiepreise so ist, zeigt auch, dass die Politik auf einem guten Weg ist“, so Müller. Zudem beabsichtigten mehr als drei Viertel der Anbieter, ihr Energieeffizienzgeschäft weiter auszubauen. Um neue Markteintritte handelte es sich indessen bei knapp einem Drittel der Anbieter. Der Zuwachs werde vor allem durch die Digitalisierung und die Entstehung neuer Kundenbedürfnisse befeuert. Volker Breisig, Partner und Experte für Energieeffizienz bei PwC, mahnt nichtsdestotrotz verlässliche politische Rahmenbedingungen an: „Die insgesamt gute Stimmung auf dem Energieeffizienzmarkt darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Anbieter von Energieeffizienzlösungen nach wie vor die Unsicherheit über politische Rahmenbedingungen als Kernproblem für die zukünftige Marktentwicklung nennen. Es besteht also weiterhin politischer Handlungsbedarf, um die Energieeffizienz zur zweiten Säule der Energiewende zu machen.“ So habe etwa die Politik die Energiepreisentwicklung als wichtigsten Treiber für den Absatz von Energieeffizienzlösungen mittlerweile abgelöst. Dabei wurden die bislang entwickelten politischen Maßnahmen und Instrumente überwiegend als wirkungsvoll bewertet. Wie die Verfasser der Marktanalyse mitteilen, habe insbesondere die Verpflichtung großer Unternehmen, alle vier Jahre ein Energieaudit durchzuführen, eine sehr gute Bewertung erhalten.
(me)
http://www.deneff.orghttp://www.pwc.comBranchenmonitor Energieeffizienz 2016 (PDF, 2,5 MB) (Deep Link)
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