[2.9.2016] In Gegenwart politischer Prominenz hat der Kölner Energieversorger RheinEnergie jetzt das Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk Niehl 3 gestartet.
Im Beisein der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), des für Energie zuständigen NRW-Wirtschaftsministers Garrelt Duin (SPD), des NRW-Umweltministers Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) und der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) wurde jetzt das Gas- und Dampfturbinen- (GuD) Heizkraftwerk Niehl 3 am Niehler Hafen in Köln offiziell in Betrieb genommen. Wie der Kölner Energieversorger RheinEnergie mitteilt, handelt es sich um das größte Einzelinvestitionsprojekt in der mehr als 140-jährigen Geschichte des Unternehmens. Das GuD-Heizkraftwerk Niehl 3 gehöre zu den weltweit flexibelsten Energieanlagen und werde einen bedeutenden Teil der Kölner Fernwärme liefern. Mit seiner Stromproduktion sowie dem doppelten Netzanschluss stütze es zudem die überregionale Energiewende, während es gleichzeitig die regionale Versorgungssicherheit erhöhe. Das Kraftwerk konnte innerhalb von zweieinhalb Jahren errichtet werden. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender von RheinEnergie, sagte: „Unsere hochflexible Anlage sichert mit ihrem Strom die Volatilität von Wind- und Sonnenergie ab. Mit ihrer vor Ort emissionsfreien und dazu klimaschonenden Fernwärme ermöglicht sie uns, weitere Kölner Quartiere mit dieser komfortablen Energie zu erschließen und mehr als 500.000 Tonnen Kohlendioxid dauerhaft einzusparen.“ Gerade die Fernwärme werde oft als schlafender Riese der Energiewende bezeichnet, weil sie in Ballungsräumen sehr wirkungsvolle und vergleichsweise preiswerte Klimaschutzbeiträge leiste. Allein Niehl 3 könne in den kommenden Jahren bis zu 35.000 veraltete Einzelfeuerungsanlagen ablösen. Zwar werde die Brückentechnik oft als Übergangssystem bezeichnet, Energieexperten verstünden GuD-Heizkraftwerke wie Niehl 3 aber eher als substanzielle Bestandteile der Energiewelt von morgen – zumindest für die kommenden 30 bis 40 Jahre. In dieser Zeit hätten die Anlagen neben der Energieproduktion auch eine Funktion als Puffer, die im Anschluss von Energiespeichern übernommen werden soll. So verfüge die von General Electric (GE) gebaute GuD-Anlage neben einem sehr hohen Wirkungs- und Brennstoffnutzungsgrad auch über eine große Flexibilität im Betrieb. Bereits mit 20 Prozent der Nennleistung lasse sich Niehl 3 im Dauerbetrieb fahren, für eine Leistungssteigerung oder -senkung von 300 Megawatt brauche das Heizkraftwerk gerade einmal zehn Minuten, aus einem Stand-by-Modus heraus lasse sich Niehl 3 in 15 Minuten auf Vollleistung bringen. Über einen speziellen Trafo ist Niehl 3 laut dem Energieversorger sowohl an das regionale 110.000-Volt-Netz als auch an das 380.000-Volt-Höchstspannungsnetz angebunden. Die Anbindung an das 380-Kilowolt-Verbundnetz erfolge über das neun Kilometer lange und damit längste innerstädtische Höchstspannungserdkabel seiner Art in Deutschland.
(me)
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Bildquelle: RheinEnergie AG