[15.12.2016] Auch bei einem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine sichere und zuverlässige Stromversorgung in Baden-Württemberg gewährleistet. Das ist eines der Ergebnisse des Monitoring-Berichts 2016 zur Energiewende.
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat jetzt den Monitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg 2016 veröffentlicht. Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) sagte: „Die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Stromversorgung im Land ist auch bei einem weiter wachsenden Anteil der erneuerbaren Energien gewährleistet.“ Neben dem Thema Versorgungssicherheit widmet sich die Studie vorrangig den Themen Energieeffizienz und Energiepreisentwicklung. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat den Bericht im Auftrag des Ministeriums erarbeitet. Professor Frithjof Staiß vom ZSW kommentierte den Ausbau der erneuerbaren Energien: „Während der Zubau von Photovoltaikanlagen derzeit rückläufig ist, steigt mittlerweile die Bedeutung der Windkraft in Baden-Württemberg. Insgesamt wurden 2015 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 150 Megawatt installiert.“ In diesem Jahr könne das Land einen noch größeren Erfolg verbuchen. Sei im Monitoring-Bericht noch die Rede von 95 Anlagen mit rund 260 Megawatt, die bis Ende September 2016 errichtet wurden, sei im November bereits die 100. Windkraftanlage in Betrieb gegangen. Der Minister wies darauf hin, dass ein wesentliches Element einer nachhaltigen Energieversorgung mittelfristig auch der Ausbau der Stromnetze von Nord nach Süd sei. Hier habe es einige Verzögerungen gegeben, zum Beispiel bei der Nord-Süd-Verbindung SuedLink von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein nach Großgartach bei Heilbronn. Der Verlauf des erst kürzlich durchgeführten Dialogverfahrens stimme allerdings für die Zukunft optimistisch. Der Endenergieverbrauch habe im Jahr 2015 um etwa 2,6 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen. Als Ursachen nennt der Bericht die kühle Witterung sowie das starke Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum. Die Endenergieproduktivität – sie gibt das Verhältnis zwischen Bruttoinlandsprodukt und Energieverbrauch wieder – entwickele sich hingegen weiter positiv. „Das ist ein ermutigendes Zeichen“, erklärte Umwelt- und Energieminister Untersteller. „Um unser ehrgeiziges Ziel zu erreichen, im Jahr 2050 nur noch halb so viel Energie zu verbrauchen wie im Jahr 2010, müssen wir uns hier künftig noch weiter verbessern“. Der durchschnittliche Haushaltsstrompreis sei indessen von 29,1 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2014 auf 28,7 Cent im Jahr 2015 gesunken. „Das zeigt, dass inzwischen auch die Haushaltskunden von den rückläufigen Preisen im Großhandel profitieren“, so der Minister weiter.
(me)
http://www.um.baden-wuerttemberg.deMonitoring-Bericht zur Energiewende in Baden-Württemberg (PDF; 7,6 MB) (Deep Link)
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Bildquelle: ZSW/Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg