[15.12.2016] Der erste Bauabschnitt der 380-kV-Westküstenleitung ist fertiggestellt, ab 2017 soll die Leitung Windstrom in Richtung Süden transportieren. Die Bauarbeiten für den zweiten Abschnitt haben bereits begonnen.
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat jetzt den ersten Bauabschnitt der 380-Kilovolt-Westküstenleitung betriebsbereit gestellt. Damit konnte für die Windleitung in Schleswig-Holstein ein erstes Etappenziel erreicht werden. Mit einem symbolischen Knopfdruck haben Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Urban Keussen, Vorsitzender der Geschäftsführung von Tennet, gemeinsam das rund 14 Kilometer lange und 42 Masten umfassende Teilstück zwischen Brunsbüttel und dem neuen Umspannwerk Süderdonn offiziell unter Spannung gesetzt. Ab Anfang 2017 wird die Leitung Windstrom in Richtung Süden transportieren. Keussen sagte: „Die Bereitstellungen des ersten Abschnitts der Westküstenleitung und des neuen Umspannwerks Süderdonn sind wichtige Schritte, jetzt müssen alle Anstrengungen dahin gehen, die weiteren Abschnitte zügig fertigzustellen. So schaffen wir die Voraussetzungen für den Abtransport der Windenergie nach Süden.“ Deshalb habe Tennet bereits die Bauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt von Süderdonn bis Heide gestartet und auch mit den Baumaßnahmen am Umspannwerk Heide/West begonnen. Denn, wie das Unternehmen mitteilt, kommt die Energie nur dorthin, wo sie gebraucht wird, wenn der Windstrom durchgehend von Nord nach Süd transportiert werden kann. „Wir kommen mit dem Netzausbau in Schleswig-Holstein gut voran, denn wir messen dem Ausbau der Stromnetze hohe Priorität bei. Im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden, Kreisen und Kommunen haben wir schwierige Themen frühzeitig aufgegriffen, Alternativen diskutiert und im Ergebnis gemeinsam eine tragfähige Planung erarbeitet“, erklärte Energiewendeminister Robert Habeck. Insgesamt soll die 140 Kilometer lange Westküstenleitung in vier Bauabschnitten zwischen Brunsbüttel und Klixbüll bei Niebüll und von dort in einem geplanten fünften Bauabschnitt bis zur dänischen Grenze realisiert werden. Ziel ist es, den an der Schleswig-Holsteinischen Westküste produzierten Strom in die Verbrauchszentren in der Mitte und im Süden Deutschlands zu transportieren. Außerdem soll das Projekt für die geforderte Erhöhung der Übertragungskapazität zwischen Deutschland und Dänemark sorgen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2019 vorgesehen, der fünfte Bauabschnitt soll bis 2021 folgen. Nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers befinden sich die Abschnitte drei und vier bereits im Planfeststellungsverfahren. Bis Ende 2018 sollen auf dem 23 Kilometer langen zweiten Bauabschnitt weitere 58 Masten errichtet werden. Auf 20 Kilometern dieses Bauabschnitts soll außerdem die 110-Kilovolt-Leitung von Schleswig-Holstein Netz mitgeführt werden. Die alten 110-Kilovolt-Masten sollen später demontiert werden. Wie Tennet mitteilt, ist die Mitnahme ein Ergebnis des Bürger- und Planungsdialoges und habe, da landschaftsschonend, zu einer größeren Akzeptanz des Projekts beigetragen. Insgesamt sind in Schleswig-Holstein gesetzlich neue Höchstspannungsleitungen mit einer Gesamtlänge von 590 Kilometern vorgesehen. Dazu gehören laut der Landesregierung drei große Leitungsprojekte an Land: die Westküstenleitung, die Mittelachse und die Ostküstenleitung. Die Mittelachse von Hamburg nach Dänemark ist zirka 150 Kilometer lang, wobei die Hälfte bereits gebaut sei, die Ostküstenleitung befinde sich derzeit im Bürgerdialog- und im Planfeststellungsverfahren. Die internationale Seekabelverbindung NordLink, für die der Spatenstich im September 2016 erfolgte (
wir berichteten), hat in Schleswig-Holstein eine Länge von 118 Kilometern, insgesamt ist die Leitung rund 620 Kilometer lang. Wie die Landesregierung weiter mitteilt, konnten bislang außerdem drei Leitungen zu Offshore-Windparks mit einer Gesamtlänge von 465 Kilometern gebaut werden.
(me)
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Robert Habeck
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