[20.12.2016] Die Hamburger Behörde für Umwelt und Energie hat ein Gutachten für die Einbindung erneuerbarer Quellen für die Wärmeversorgung der Freien und Hansestadt erstellen lassen.
Nach dem Volksentscheid zum Netzrückkauf vom September 2013 hatte die Freie und Hansestadt Hamburg für 2019 den Kauf der Wärmegesellschaft vom Energiekonzern Vattenfall vertraglich vereinbart (
wir berichteten). Wie die Hamburger Behörde für Umwelt und Energie mitteilt, muss die Planung der künftigen Anlagen bereits jetzt auf den Weg gebracht werden, damit das Kohlekraftwerk in Wedel schnellstmöglich vom Netz gehen könne. Die Behörde habe in mehreren Gutachten die Marktszenarien, Wirtschaftlichkeit und die Potenziale erneuerbarer Wärmequellen bewerten lassen. Nach dem gegenwärtigen Stand liegen große Potenziale für erneuerbare Energien südlich der Elbe, zum Beispiel mit der Einbindung von Wärmetauschern, etwa am Klärwerk Dradenau, Wärme aus Müll oder industrieller Abwärme. Auch solarthermische Komponenten könnten eher im Süden als im Norden der Stadt realisiert werden. Um in diesem Szenario die Anbindung ans Wärmenetz im Westen der Stadt zu ermöglichen, wurde eine Vorplanung für eine Wärmeleitung aus dem Süden vereinbart. In Hamburgs Norden soll vor allem der Standort Stellinger Moor eine Rolle spielen, den die Stadtreinigung derzeit bereits für ein abfallwirtschaftliches Zentrum prüfe, das erhebliche Mengen Energie ins Wärmenetz einspeisen soll. In dessen Umfeld könnte auch ein großer Grundwasserspeicher entstehen, in dem Industrie- oder Müll-Wärme im Sommerhalbjahr gespeichert und im Winter entnommen wird. Jens Kerstan (Bündnis 90/Die Grünen), Senator für Umwelt und Energie, kommentiert: „Hamburg macht bei der Wärmewende ernst.“
(al)
http://www.hamburg.de/bue
Stichwörter:
Rekommunalisierung,
Hamburg
Bildquelle: Hamburg Wasser/Hamburg Energie