[29.3.2017] Der Side Track der zweiten Geothermiebohrung in Holzkirchen ist auf Wasser mit einer Temperatur von 150 Grad Celsius und einer Fließrate von 50 Litern pro Sekunde gestoßen.
Die Gemeindewerke Holzkirchen haben jetzt ihre zweite Tiefbohrung erfolgreich fertiggestellt. Eine Fließrate von 50 Litern pro Sekunde und 150 Grad Celsius haben dabei alle Erwartungen übertroffen. Erwin Knapek, Präsident des Bundesverbands Geothermie, sagt: „Innovationsgeist wird belohnt. Das Projekt in Holzkirchen darf sich über eine fündige Bohrung mit sehr hohen Temperaturen freuen.“ Laut dem Präsidenten des Bundesverbands heißt das aber auch, dass die umliegenden Gemeinden ebenfalls auf Energie aus Tiefer Geothermie setzen können.
Bereits im Juni 2016 sind die Projektbeteiligten mit einer ersten Bohrung in Holzkirchen fündig geworden. In einer Tiefe von 5.600 Metern stieß man hier auf 140 Grad heißes Wasser mit einer Fließrate von 60 Litern pro Sekunde. Im September hat sich schließlich der Rohrstrang der zweiten Bohrung festgesetzt, sodass im Oktober ein Side Track gestartet wurde, der jetzt erfolgreich abgeschlossen wurde.
Das Besondere an den Bohrungen in Holzkirchen ist deren vergleichsweise geringer Bohrenddurchmesser von etwa 15,24 Zentimetern. Wie der Bundesverband Geothermie meldet, habe man damit die Bohrkosten von vornherein um zirka 30 Millionen Euro verringern können. Geplant ist nun ein Heizkraftwerk mit drei Megawatt elektrischer und 20 Megawatt thermischer Leistung. Bis zu 80 Prozent des Holzkirchener Wärmebedarfs könnten damit zukünftig aus Tiefer Geothermie gedeckt werden. Knapek sieht in dem Erfolg des Projekts ein wichtiges Signal: „Geothermieanlagen bieten auf Jahrzehnte hinaus eine stabile Energieversorgung und stehen für aktiven Klimaschutz. Sie liefern passgenau lokal Wärme und Strom.“ Außerdem, so Knapek, tragen sie zur Vermeidung von Stromtrassen bei.
(me)
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