[9.10.2017] Die EnergieAgentur.NRW hat jetzt ein Sonnenkraftwerk mit Modellcharakter in Detmold zum Projekt des Monats Oktober 2017 prämiert. Die Anlage liefert nicht nur 8.000 Megawattstunden Strom pro Jahr, sondern schützt zugleich eine Abfalldeponie vor Sickerwasser.
Jede Abfalldeponie benötigt eine gesetzlich vorgeschriebene Abdichtung, um Sickerwasser zu minimieren. Auf der Deponie Hellsiek in Detmold übernimmt dies seit neuestem ein Sonnenkraftwerk. Die Abdeckung im Kreis Lippe versorgt so zugleich fast 2.000 Vier-Personen-Haushalte mit regenerativ erzeugtem Strom. Die Kombination von einer Deponieabdachung mit einer Photovoltaikanlage sei modellhaft für Deutschland, schreibt die EnergieAgentur.NRW. Dennoch habe man die Behörden zu Beginn erst einmal von dem Projekt überzeugen müssen. Realisiert hat das Kraftwerk die Solar-Firma Goldbeck im Herbst 2016. Die Photovoltaikanlage besteht aus insgesamt 37.004 Solarpanelen, 111 Wechselrichtern und 66.000 Quadratmetern Trapezblech auf einer Fläche von vier Hektar. Die Ingenieure rechnen mit einer jährlichen Strommenge von 8.000 Megawattstunden. Nach nur 20 Jahren soll sich die Anlage selbst finanziert haben. Wie die EnergieAgentur.NRW informiert, wurde noch nie zuvor eine Freiflächen-PV-Anlage in Deutschland auf einer nicht endabgedeckten Deponie errichtet. Berthold Lockstedt, Geschäftsführer der Abfallbeseitigungs-GmbH Lippe, fragt sich indessen: „Warum passiert das nicht überall?“
(me)
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