[19.10.2017] Insgesamt acht Kommunen hat die Deutsche Umwelthilfe im Rahmen des Projekts GreenITown über einen Zeitraum von drei Jahren begleitet. Jetzt wurde die hessische Stadt Friedrichsdorf für ihr Engagement als GreenITown-Modellkommune ausgezeichnet.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die Stadt Friedrichsdorf als GreenITown-Modellkommune ausgezeichnet. Insgesamt hat die DUH in den vergangenen drei Jahren acht GreenITown-Modellkommunen begleitet. Friedrichsdorf übernimmt dabei eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz durch Green IT in Hessen. Wie die Umweltorganisation meldet, seien die Ermittlung der mit der zunehmenden Digitalisierung in Kommunen verbundenen Energieverbräuche und das Aufzeigen von Einsparpotenzialen wesentliche Ziele des Projektes gewesen.
Für Friedrichsdorf bedeutete dies konkret, dass viele Details in den IT-Systemen der Friedrichsdorfer Verwaltung effizienter gestaltet wurden. „Als wir in Friedrichsdorf angefangen haben, waren einige grundlegende Einsparmaßnahmen bereits umgesetzt“, erklärt Steffen Holzmann, Projektleiter GreenITown bei der DUH. „Friedrichsdorf gehört dabei zu den innovativeren Kommunen, die bereit sind, neue Dinge auszuprobieren. So wurden hier bereits vor einigen Jahren Open-Source-Minicomputer als Thin Clients getestet.“ Trotz der bereits im Vorfeld ergriffenen Maßnahmen, konnte Friedrichsdorf während der Projektlaufzeit nochmals zehn Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Doch damit noch lange nicht genug: So zeigt ein jetzt übergebenes Green-IT-Strategiepapier noch weitere Optimierungspotenziale für die Friedrichsdorfer Kommunalverwaltung. Ziel sei es, Energie- und Ressourceneffizienz zu einem zentralen Kriterium der EDV-Beschaffung zu machen. Die bisherigen Einsparungen wurden dagegen im laufenden Betrieb erzielt, etwa durch die Anpassung der Kühlung, die konsequentere Nutzung von Stromsparfunktionen der Computer sowie die Abschaffung einiger Arbeitsplatzdrucker. Laut DUH könne die bereits erreichte CO2-Einsparung bei konsequenter Umsetzung so nochmals verdoppelt werden.
DUH-Projektmanager Simon Mößinger erläutert: „Die Produktion der Geräte hat einen großen Anteil am gesamten CO2-Fußabdruck eines Geräts. Deshalb ergibt eine vorzeitige Ablösung bei den meisten Geräten wenig Sinn.“ Im Gegenteil: Häufig führe eine Verlängerung der Lebensdauer zu einer deutlich besseren CO2-Bilanz. Deshalb seien Techniken wie Desktop-Visualisierung und kaskadierende Nutzung zu empfehlen. „Virtualisierung ist dabei nicht nur eine Schlüsseltechnologie zur Energieeinsparung“, erklärt Christian Schösser, IT-Leiter der Gemeinde Friedrichsdorf. „Die Zentralisierung erhöht gleichzeitig die Sicherheit und Ausfallsicherheit unserer EDV und verringert den Administrationsaufwand maßgeblich. So sparen wir nicht nur Strom, sondern auch Arbeitsaufwand ein.“
Auch Horst Bukhardt (Bündnis 90/Die Grünen), Bürgermeister in Friedrichsdorf, zieht eine positive Bilanz: „Für Friedrichsdorf hat sich die Investition in das Projekt definitiv gelohnt. In einem zweiten Schritt geht es nun darum, die Erfahrungen in unserer Verwaltung zu verstetigen und auch an andere Kommunen weiter zu geben. Ein regelmäßiger Austausch in der Region wird dazu beitragen.“
(me)
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