[12.12.2017] In Oldenburg entsteht auf dem ehemaligen Fliegerhorst ein energetisches Nachbarschaftsquartier. Realisiert wird es von einem Konsortium aus 21 Partnern. Der Bund investiert in den kommenden fünf Jahren insgesamt 18 Millionen in das Leuchtturmprojekt.
Das Bundeswirtschafts- und -forschungsministerium stellen in den kommenden fünf Jahren bis zu 100 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung zu nachhaltigen Stadtquartieren bereit. Im Rahmen der Förderbekanntmachung „Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt“ sollen sechs Leuchtturmprojekte zeigen, wie im Quartier der Energieverbrauch gesenkt, Strom, Wärme und Mobilität intelligent vernetzt und erneuerbare Energien sinnvoll in die Energieversorgung integriert werden können. Eines davon wird jetzt im niedersächsischen Oldenburg unter der gemeinsamen Koordination von OFFIS – Institut für Informatik, Oldenburg und Stadt Oldenburg von einem Konsortium aus insgesamt 21 überwiegend regionalen und mittelständischen Partnern aus Industrie und Forschung verwirklicht.
„Mit der nun erhaltenen Bewilligung des Leuchtturmprojekts fließen in den nächsten fünf Jahren Fördermittel in Höhe von rund 18 Millionen Euro in das ambitionierte Vorhaben“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. „Weitere gut 8,4 Millionen Euro steuern unsere Wirtschaftspartner bei.“
Wie die Stadt Oldenburg berichtet, wird ein Teilareal des Fliegerhorstes – ein 3,9 Hektar großer, vormals militärisch genutzter Bereich – als lebendes, auf Teilhabe ausgelegtes Labor für Smart-City-Technologien genutzt. Ab Januar 2018 werde dort ein klimaneutrales Quartier mit circa 110 Wohneinheiten aus Bestandsgebäuden und Neubauten für Wohnen und Arbeiten umgesetzt. Der Energiebedarf solle dabei zum größten Teil aus lokal erzeugter Energie gedeckt werden. Entwickelt wird ein öffentliches Versorgungsnetz, welches eine Kopplung von Strom, Wärme/Kälte und Mobilität unterstützt und den Energietausch im Quartier unter den Nachbarn fördert. Dieses Versorgungsnetz soll später auf weitere, für Norddeutschland typische Bestandsquartiere mit steigender Eigenversorgung übertragbar sein. Die Anwohner werden über ein Community-Portal als Energieproduzenten und Verbraucher in die Konzeption von Anreizmodellen für die Bildung lokaler Energiegenossenschaften einbezogen, ebenso in die daraus abgeleiteten Geschäftsmodelle für Dienstleister, zum Aufbau und Betrieb von weiteren Energetischen Nachbarschaftsquartieren.
Das Energetische Nachbarschaftsquartier wird nach Angaben der Stadt Oldenburg in den kommenden zwei Jahren von den Projektpartnern unter Einbindung der Öffentlichkeit geplant. Im Anschluss werde die Erschließung gestartet. Auf dem Fliegerhorst würden dann insgesamt gut 950 Wohneinheiten und Gewerbeflächen entstehen.
(ba)
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