[7.5.2018] Baden-Württemberg fördert Projekte für das intelligente Stromnetz mit über einer Million Euro. Die Bescheide für die Projekte FELSEN der Universität Stuttgart und SoLAR der Stadtwerke Radolfzell sind bereits überreicht worden. Zwei weitere Projekte bekommen ihre Zuwendungsverträge am heutigen Montag.
Das baden-württembergische Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat zwei Zuwendungsverträge in Höhe von insgesamt rund 515.000 Euro für Projekte aus dem Förderprogramm „Demonstrationsvorhaben Smart Grids und Speicher“ überreicht. Mit dem Förderprogramm will die Landesregierung Unternehmen animieren, neue Komponenten für Smart Grids zu entwickeln und über Forschung und Entwicklung hinaus konkrete Einsatzmöglichkeiten der smarten Netze zu demonstrieren, berichtet das Ministerium. „Die Technologien für die intelligenten Netze stehen bereit. Jetzt gilt es zu zeigen, dass sie in der Praxis funktionieren und an den Markt können“, sagt der Amtschef des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Ministerialdirektor Helmfried Meinel.
Förderung für FELSEN und SoLAR
Knapp 389.000 Euro stellt das Umweltministerium dem Institut für Energieübertragung und Hochspannungstechnik an der Universität Stuttgart zur Verfügung. Im Projekt FELSEN soll untersucht werden, inwiefern Logistikzentren dazu geeignet sind, Flexibilität für die Stromnetze bereitzustellen, erneuerbare Energien einzusetzen und Elektromobilität einzubinden.
Rund 126.500 Euro erhält das Projekt SoLAR, das aufzeigen soll, wie eine hohe Einspeisung fluktuierender erneuerbarer Energien dezentral geregelt werden kann, ohne das Netz verstärken oder ausbauen zu müssen. Die Stadtwerke Radolfzell werden dabei mit dem Europäischen Institut für Energieforschung EIFER und dem International Solar Energy Research Center Konstanz in einer Machbarkeitsstudie ein Regelungsverfahren ohne Lastgangmessung simulieren.
Verteilnetze entlasten
Wie das Ministerium mitteilt, werden heute (7. Mai 2018) zwei weitere Förderbescheide über zusammen knapp 575.000 Euro ausgehändigt. Im Projekt PV2W wollen die Hochschule Offenburg, das Institut für Energiesystemtechnik (INES) und das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg die Steuerung von Wärmepumpen, die gemeinsam mit Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) betrieben werden, optimieren. Ziel ist es, die Wärmepumpen durch prädiktive Algorithmen und Kurzfristvorhersagen der PV-Erzeugung mithilfe von Wolkenkameras so zu steuern, dass sie die Verteilnetze wenig belasten oder sogar unterstützen. Das Ministerium fördert das Projekt mit knapp 363.500 Euro. Eine Zuwendung in Höhe von 210.500 Euro erhält das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung für das Projekt Local System Services. Dieses Projekt befasst sich mit den Möglichkeiten für ein marktwirtschaftliches Angebot von Systemdienstleistungen auf der Ebene der Verteilnetze. Dabei soll unter anderem berechnet werden, wie sich das Kundenverhalten auf den Netzzustand auswirkt.
(sav)
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