[13.6.2018] Die Gewerbe- und Industriefläche MARK 51°7 wollen Stadt und Stadtwerke Bochum mit einem innovativen Geothermiekonzept erschließen. Durch die Nutzung von Grubenwasser soll der Wärme- und Kältebedarf zu 75 Prozent gedeckt werden.
Ein innovatives Energie- und Breitband-Konzept für die ehemals von Opel genutzte Gewerbe- und Industriefläche MARK 51°7 haben Stadt und Stadtwerke Bochum sowie das Unternehmen Bochum Perspektive 2022 vorgestellt. Wie die Stadtwerke mitteilen, soll das 68 Hektar große Areal unter anderem mit Geothermie erschlossen werden. „Das für MARK 51°7 entwickelte Energiekonzept hebt sich vorrangig durch eine innovative Wärme- und Kälteversorgung von der Erschließung vergleichbarer Industrieflächen ab“, erklärt dazu der Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum, Dietmar Spohn.
So ist für die Wärme- und Kälteversorgung der Fläche nach Angaben der Stadtwerke Bochum eine in Deutschland bislang einzigartige Nutzung des Energiepotenzials von Grubenwasser vorgesehen. Geplant sei, in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Geothermiezentrum Bochum das rund 30 Grad warme Grubenwasser aus dem Bergwerk der ehemaligen Zeche Dannenbaum aus rund 800 Metern Tiefe zu Tage zu fördern und für die Wärmeversorgung zu nutzen. Für die Kälteversorgung soll circa 18 Grad warmes Grubenwasser aus einer Tiefe von etwa 300 Metern gehoben werden. Das natürliche Energiepotenzial des Grubenwassers werde Prognosen zufolge zu 75 Prozent den Wärme- und Kältebedarf der angeschlossenen Abnehmer decken. Der verbleibende Wärmebedarf wird aus dem Fernwärmenetz des Unternehmens FUW, einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke Bochum, gedeckt. Die restlichen Kältemengen werden über konventionelle Kälteanlagen an das Kältenetz von MARK 51°7 übergeben.
„Mit der geplanten Geothermienutzung schaffen wir die Grundlage für einen hohen ökologischen Standard auf dem Areal“, so Dietmar Spohn. „Auf der Stromseite stellen wir aus zwei Umspannwerken elektrische Leistung bereit, sodass ausreichend Reserven, zum Beispiel für den Aufbau einer Lade-Infrastruktur für Elektroautos, vorhanden sind.“ Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch ergänzt: „Außerdem schaffen wir auf der Fläche eine Glasfaserinfrastruktur, die ihresgleichen sucht. Mit zehn Gigabit pro Sekunde und mehr spielen wir in der ersten Liga. Das sind ideale Voraussetzungen für Unternehmen, die in zukunftsweisende Technologien investieren wollen.“
(bs)
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Bildquelle: Stadtwerke Bochum