[26.6.2018] Die Stadtwerke Bayreuth waren bei der ersten Ausschreibung der Bundesnetzagentur für innovative KWK-Systeme erfolgreich. Das kommunale Unternehmen wird für rund fünf Millionen Euro das Wärme- und Kältenetz der Universität Bayreuth um ein BHKW und eine Wärmepumpe ergänzen.
Fünf Unternehmen haben bundesweit den Zuschlag bei der ersten Ausschreibung für innovative KWK-Systeme (iKWKS) erhalten, darunter auch die Stadtwerke Bayreuth. Wie der kommunale Versorger mitteilt, kann mit der Förderzusage der Bundesnetzagentur (BNetzA) ein Projekt zur Modernisierung des Wärme- und Kältenetzes der Universität Bayreuth realisiert werden. Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth, erklärt, dass er vor der Entscheidung der BNetzA angespannt gewesen sei: „Es ist schließlich nicht so, dass wir jeden Tag ein Fünf-Millionen-Euro-Projekt in der Pipeline haben, das schon in den Startlöchern steht, und wir trotzdem nicht wissen, ob es zum Tragen kommt.“
Wärme im Contracting-Modell
Um die die Wärme- und Kälteversorgung der Hochschule kümmern sich die Stadtwerke Bayreuth per Contracting-Modell. Zusätzlich zu den bestehenden Anlagen wird das Unternehmen ein Blockheizkraftwerk mit einer Leistung von 3,5 Megawatt und eine Wärmepumpe in das Netz integrieren. Steuern werden die Stadtwerke das System über eine komplexe Mess- und Regeltechnik, die alle Komponenten miteinander verbindet. Nach Angaben der Stadtwerke wird das innovative KWK-System der Universität Bayreuth im Jahr 2020 ans Netz gehen.
Andreas Waibel, der den Bereich Contracting und Wärmeerzeugung bei den Stadtwerken Bayreuth leitet, erläutert: „Es war für uns sehr aufwendig, an der Ausschreibung teilzunehmen. Denn wir hatten in der Kürze der Zeit einige Hausaufgaben zu erledigen: Zuerst mussten wir Gespräche mit unserem Kunden führen – schließlich wollen und können wir nichts ohne dessen Zustimmung tun. Dann ging es um die Frage, ob die Integration eines iKWKS in unser Uni-Netz überhaupt möglich ist. Der nächste Punkt auf unserer Liste war die Anfrage bei den Genehmigungsbehörden, ob sie mit unseren Plänen einverstanden sind.“ Angesichts der zu klärenden Schritte wundert sich Waibel nicht, dass nur sieben Gebote bei der Bundesnetzagentur eingingen. „Wer bei der ersten Runde zum Zug kommen wollte, musste eigentlich schon auf dem Weg sein, bevor die Fördermöglichkeit bekannt wurde.“
Schwung für Sektorkopplung
Für Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Bayer kommt mit den Ausschreibungen für innovative KWK-Systeme etwas in Schwung, das seiner Meinung nach viel zu lange vernachlässigt wurde: „Seit Jahren diskutieren wir in Deutschland über die Sektorkopplung, nur die Ergebnisse waren überschaubar. Es ging eigentlich immer nur um Strom, Strom und nochmals Strom. Konzepte wie iKWKS gehen da den entscheidenden Schritt weiter. Hier werden die Bereiche Strom, Gas und Wärme tatsächlich miteinander verbunden. Ich denke, das ist ein guter Ansatz. Ideen wie diese sollte die Politik weiter verfolgen.“
(al)
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