ANGACOM-2403.05-rotation

Samstag, 20. April 2024

Greenpeace-Studie:
Wahre Kosten der Braunkohle


[26.6.2018] Im Auftrag von Greenpeace Energy hat das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft eine Folgekostenrechnung für die Verstromung von Braunkohle aufgemacht. Ergebnis: Durch einen schnellen Kohleausstieg könnten jährlich fast 30 Milliarden Euro für Schäden und Zusatzkosten vermieden werden.

Studie: Durch einen schnellen Kohleausstieg könnten jährlich fast 30 Milliarden Euro für Schäden und Zusatzkosten vermieden werden. Die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission nimmt am heutigen Dienstag (26. Juni 2018) ihre Arbeit auf. Rechtzeitig zu diesem Termin hat der Ökostrom-Anbieter Greenpeace Energy eine Auftragsstudie über die Folgekosten der Verstromung heimischer Braunkohle veröffentlicht. Demnach lassen sich durch einen schnellen Braunkohleausstieg in Deutschland jährlich 27,9 Milliarden Euro für Schäden und Zusatzkosten vermeiden.
Für die Untersuchung haben die Experten des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) neben den Stromgestehungskosten auch die Kosten erfasst, die durch Klima- und Gesundheitsschäden sowie durch Subventionen und staatliche Vergünstigungen entstehen. Die durch Braunkohleverstromung verursachten Klimaschäden belaufen sich laut der FÖS-Studie auf jährlich 23,2 Milliarden Euro, mit über zwei Milliarden Euro schlagen Subventionen und staatliche Vergünstigungen zu Buche. Für Gesundheitsschäden müssten pro Jahr rund drei Milliarden Euro aufgewendet werden. Denn Braunkohle setze erhebliche Mengen an Schadstoffen wie Quecksilber, Feinstaub und Stickoxid frei. Sie könnten Atemwegs-, Herz-Kreislauf- sowie neurologische Erkrankungen wie Alzheimer verursachen.
Janne Andresen von Greenpeace Energy kommentiert: „Die Studie entlarvt die angeblich so billige Braunkohle als eine der teuersten Formen der Stromerzeugung überhaupt. Ein möglichst schneller Abschied von der Braunkohleverstromung ist deshalb nicht nur unabdingbar, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann. Er ist auch ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft.“ (al)

Studie „Was Braunkohlestrom wirklich kostet“ (PDF, 580 KB) (Deep Link)

Stichwörter: Politik, Greenpeace Energy, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, Kohleausstieg

Bildquelle: FÖS / Greenpeace Energy

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

BEE/VKU: Stellungnahme zum Solarpaket I
[18.4.2024] Der BEE und der VKU haben sich jetzt zum Solarpaket I geäußert, auf den sich am 15. April die Bundestagsfraktion von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP geeinigt haben. Zwar begrüßen beide Verbände die Einigung, mahnten aber auch ein schnelleres Ausbautempo für erneuerbare Energien an. mehr...
Schleswig-Holstein: Bürgschaftsprogramm für Wärmenetze
[15.4.2024] In Schleswig-Holstein startet heute das Bürgschaftsprogramm Wärmenetze. Dabei übernimmt das Land Bürgschaften und Garantien von bis zu zwei Milliarden Euro für Investitionen in Wärmenetze. mehr...
BEE: 100 GW flexible Leistung möglich
[19.3.2024] Der BEE fordert in einem Grundsatzpapier, die Potenziale erneuerbarer Energien umfassend zu nutzen, um die Versorgung verlässlich zu sichern. Dafür seien 100 GW zusätzliche flexible erneuerbare Leistung möglich und nötig. mehr...
100 GW zusätzliche flexible erneuerbare Leistung sind in einem reformierten Strommarkt möglich.
AGEE-Stat: Erneuerbare auf Rekordkurs
[12.3.2024] Im vergangenen Jahr überholte die Windenergie erstmals die Kohleverstromung. Nach einer aktuellen Analyse der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch auf den Rekordwert von fast 52 Prozent. mehr...
BDEW: Energiebranche kontert Kritik
[11.3.2024] Angesichts der Kritik des Bundesrechnungshofs verweist die Energiewirtschaft auf sichtbare Fortschritte bei der Energiewende: Mit einem Anteil von über 50 Prozent erneuerbarer Energien an der Stromversorgung und Verbesserungen beim Netzausbau widerspricht der BDEW der Prognose einer Versorgungslücke. mehr...
Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, kontert die Kritik des Bundesrechnungshofs.

Suchen...

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
IVU Informationssysteme GmbH
22846 Norderstedt
IVU Informationssysteme GmbH
energielenker Gruppe
48155 Münster
energielenker Gruppe
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH
A/V/E GmbH
06112 Halle (Saale)
A/V/E GmbH

Aktuelle Meldungen