[26.6.2018] Im Auftrag von Greenpeace Energy hat das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft eine Folgekostenrechnung für die Verstromung von Braunkohle aufgemacht. Ergebnis: Durch einen schnellen Kohleausstieg könnten jährlich fast 30 Milliarden Euro für Schäden und Zusatzkosten vermieden werden.
Die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission nimmt am heutigen Dienstag (26. Juni 2018) ihre Arbeit auf. Rechtzeitig zu diesem Termin hat der Ökostrom-Anbieter Greenpeace Energy eine Auftragsstudie über die Folgekosten der Verstromung heimischer Braunkohle veröffentlicht. Demnach lassen sich durch einen schnellen Braunkohleausstieg in Deutschland jährlich 27,9 Milliarden Euro für Schäden und Zusatzkosten vermeiden.
Für die Untersuchung haben die Experten des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) neben den Stromgestehungskosten auch die Kosten erfasst, die durch Klima- und Gesundheitsschäden sowie durch Subventionen und staatliche Vergünstigungen entstehen. Die durch Braunkohleverstromung verursachten Klimaschäden belaufen sich laut der FÖS-Studie auf jährlich 23,2 Milliarden Euro, mit über zwei Milliarden Euro schlagen Subventionen und staatliche Vergünstigungen zu Buche. Für Gesundheitsschäden müssten pro Jahr rund drei Milliarden Euro aufgewendet werden. Denn Braunkohle setze erhebliche Mengen an Schadstoffen wie Quecksilber, Feinstaub und Stickoxid frei. Sie könnten Atemwegs-, Herz-Kreislauf- sowie neurologische Erkrankungen wie Alzheimer verursachen.
Janne Andresen von Greenpeace Energy kommentiert: „Die Studie entlarvt die angeblich so billige Braunkohle als eine der teuersten Formen der Stromerzeugung überhaupt. Ein möglichst schneller Abschied von der Braunkohleverstromung ist deshalb nicht nur unabdingbar, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann. Er ist auch ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft.“
(al)
Studie „Was Braunkohlestrom wirklich kostet“ (PDF, 580 KB) (Deep Link)
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Bildquelle: FÖS / Greenpeace Energy