[4.7.2018] Eine Kombination aus Batterien und einer Gasturbine bildet das erste Hybridkraftwerk Deutschlands. Die Anlage der Technischen Werke Ludwigshafen liefert Strom für den Regelleistungsmarkt.
Seit Juni liefert ein neues Hybridkraftwerk der Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) Flexibilität für das Verteilnetz. Die Kombination aus Batterien und einer Gasturbine ist eine Eigenentwicklung von TWL in Zusammenarbeit mit dem Speicheranbieter Younicos und laut den Technischen Werken deutschlandweit das erste seiner Art. Zoltan Meszaros, Bereichsleiter Infrastruktur bei TWL, erklärt: „Nach intensiven Testläufen speisen wir nun Energie in das TWL-Stromnetz. Damit sind wir Vorreiter in Sachen Flexibilität, die wir für die Energiewende so dringend brauchen.“
Das Kombikraftwerk bediene sowohl den Primär- als auch den Sekundär-Regelleistungsmarkt und stellt beiden Märkten je vier Megawatt (MW) Regelleistung zur Verfügung. Erreicht werde dies durch eine Gasturbine mit 4,5 MW Leistung und einen Batteriespeicher mit 9,6 MW. Um beide Komponenten zu einer effizienten Funktionseinheit zu verschmelzen, ist eine komplexe Software-Steuerung im Einsatz. Zoltan Meszaros erläutert: „Unsere SRL-Software steuert das reibungslose Zusammenspiel von Batterie und Gasturbine. Dadurch optimieren sich die beiden Einheiten gegenseitig.“
TWL-Vorstand Thomas Mösl sieht große Chancen für weitere Hybridkraftwerke: „Allein in Deutschland gibt es derzeit rund 400 Gasturbinen. Viele davon sind ungenutzt. Nach dem Muster des Hybridkraftwerks von TWL können diese wirtschaftlich revitalisiert werden.“ Interessant seien zudem die vielfältigen Einsatzgebiete der Technik: als Quartierspeicher für PV-Anlagen, als Bilanzkreisausgleich, zur Netzspitzenvermeidung oder als Schwarzstartfähigkeit nach Netzausfall. Außerdem sei das Konzept für die Teilnahme am blockchainbasierten Energiehandel geeignet.
(al)
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