[27.7.2018] Laut aktueller Zahlen der Deutschen WindGuard ist der Ausbau der Windkraft an Land im ersten Halbjahr 2018 um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen. Der Bundesverband WindEnergie fordert nun eine Änderung des Raumordnungsgesetzes.
Nach dem Rekordausbaujahr 2017 für Windenergie an Land in Deutschland (
wir berichteten) geht der Zubau in diesem Jahr zurück. Dies zeigen die von der Deutschen WindGuard aktuell erhobenen Zahlen. Demnach wurden im ersten Halbjahr rund 500 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von gut 1.600 Megawatt (MW) errichtet. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspreche dies einem Rückgang von knapp 30 Prozent, meldet der Bundesverband WindEnergie (BWE).
Für das Gesamtjahr 2018 rechnet der Branchenverband mit einem Zubau von bis zu 3.500 MW, während im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2017 rund 4.600 MW zugebaut wurden. Der Markteinbruch sei im Ausschreibungssystem angelegt, passe nun aber nicht mehr zu dem im Koalitionsvertrag fixierten 65-Prozent-Ziel für erneuerbare Energien an der Stromerzeugung bis 2030, so der Verband. BWE-Präsident Hermann Albers erklärt: „Die Energiewende scheitert nicht an den Kosten, sondern wird durch fehlende Genehmigungen ausgebremst. Gegenwärtig erleben wir hier einen dramatischen Einbruch.“ Nach den Worten von Albers stecken derzeit gut 10.000 MW Windleistung im Genehmigungsverfahren fest. Um für neuen Schwung zu sorgen, sei es unter anderem erforderlich, das Ziel, zwei Prozent der Landesfläche für die Windenergie an Land beplanbar zu machen, in das Raumordnungsgesetz aufzunehmen.
(al)
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