[31.7.2018] Die Gemeinde Großefehn ist von der Agentur für Erneuerbare Energien
zur Energie-Kommune des Monats ernannt worden. Die 14.000-Einwohnergemeinde zeige, dass Windenergie und Tourismus kein Widerspruch ist.
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat die ostfriesische Gemeinde Großefehn als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Wie die AEE mitteilt, ist die Gegend mit bis zu 180.000 Übernachtungsgästen eine einzigartige Kulturlandschaft und geprägt von historischen Windmühlen sowie vielen Windenergieanlagen. „Großefehn zeigt eindrucksvoll, dass Tourismus und eine moderne Nutzung der Windenergie vereinbar sind“, berichtet Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der AEE. Schon im Jahr 1999 wurde in der niedersächsischen 14.000-Einwohnergemeinde der erste Windpark gebaut und seitdem stetig erweitert. Im Jahr 2014 wurde ein zweiter Windpark eröffnet, derzeit werden in Repowering-Projekten alte gegen neue Anlagen ausgetauscht. Bürgerbeteiligung sei eine wichtiges Thema in der Gemeinde. „Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen“, erklärt Olaf Meinen, Bürgermeister von Großefehn. „Sie dürfen nicht erst aus der Zeitung erfahren, was sich vor ihrer Haustür abspielt, sondern müssen direkt in die lokale Energiewende eingebunden werden.“
Ob Informationsveranstaltung, Musikfestival im Windpark oder finanzielle Beteiligung an den Anlagen. Großefehn mache die erneuerbaren Energien für die Anwohner erlebbar, berichtet die AEE. Finanzielle Bürgerbeteiligung gibt es in zahlreichen Varianten: Bürger legen Windenergiesparbriefe mit Festverzinsung an. Außerdem sind insgesamt neun Bürgerwindgesellschaften mit über 430 Gesellschaftern an den Windparks finanziell beteiligt. Auch die Gemeinde ist an den Windparks beteiligt – um Einnahmen zu generieren und das Klima zu schützen.
In Großefehn zeige sich, dass der Ausbau der Windenergie und Tourismus kein Widerspruch ist. „Es hat hier nie Konflikte gegeben – ganz im Gegenteil: Gäste fahren mit dem Rad durch die Windparks und schauen sich die Anlagen einmal von nahem an“, berichtet Bürgermeister Meinen. Die clevere Nutzung des Windes sei und bleibe Teil des Landschaftsbilds in Großefehn.
(sav)
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Bildquelle: Hans Freese, Gemeinde Großefehn