[30.8.2018] Den Entwurf für ein Klima- und Energiekonzept (KEK) hat das Land Sachsen-Anhalt vorgestellt. Dabei wurden auch Vorschläge verschiedener Verbände einbezogen. Die erarbeiteten Maßnahmen wurden auf Grundlage wissenschaftlicher Forschungsergebnisse priorisiert.
In ihrem Koalitionsvertrag hatten die Regierungsparteien in Sachsen-Anhalt vor zwei Jahren festgelegt, dass bis 2020 eine Senkung der Treibhausgasemissionen auf 31,3 Millionen Tonnen angestrebt wird. Wie das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie jetzt mitteilt, ist das Land auf dem besten Weg, dieses Ziel zu erreichen: Die Emissionslücke für Treibhausgase betrage noch etwas über 1,8 Millionen Tonnen. Diese Lücke soll mithilfe eines Klima- und Energiekonzepts (KEK) geschlossen werden. Einen entsprechenden Entwurf hat Sachsen-Anhalts Energieministerin Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen) vorgestellt. „Mit der Erarbeitung des Klima- und Energiekonzepts wird erstmals in Sachsen-Anhalt ein Ansatz verfolgt, der Vorschläge zur Einsparung von Treibhausgasemissionen aus der Sicht des Klimaschutzes macht und dabei den Energiebereich einbezieht“, erklärte die Ministerin.
Wie das Umweltministerium Sachsen-Anhalt berichtet, haben Verbände aus allen Bereichen ihre Vorschläge zur Einsparung von Treibhausgasemissionen eingebracht. Diese seien zu 71 Maßnahmen zusammengefasst worden, für die dann deren Wert zur Einsparung von Treibhausgasen sowie die dafür zu veranschlagenden Kosten für die Jahre 2020 und 2030 berechnet wurden. Abschließend wurde eine Prioritätenliste erstellt. Jene Maßnahmen, die zu geringen Kosten die meisten Treibhausgaseinsparungen erbringen, haben laut Ministerium eine hohe Priorität. „Mit dem Klima- und Energiekonzept gehört Sachsen-Anhalt bundesweit zu den Vorreitern, weil wir die Einsparung von Treibhausgasen auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschungsergebnisse konkret berechnet haben“, sagt Ministerin Dalbert.
Im Bereich Gebäude wird als prioritäre Maßnahme beispielsweise die Verbesserung der Eigenversorgung von Gebäuden mit Strom durch eine Kombination von Solarmodulen auf Dachflächen und Speicherbatterien in den Gebäuden genannt. Im Bereich Land- und Forstwirtschaft ist laut dem Entwurf der Erhalt von produktiven und klimastabilen Wäldern als Kohlenstoffsenke zentral, da durch nachhaltige Forstwirtschaft bis zum Jahr 2020 fast 400.000 Tonnen Kohlendioxid gebunden werden könnten. Prioritärer Vorschlag im Bereich Industrie und Wirtschaft ist die vermehrte Nutzung industrieller und gewerblicher Abwärme. Damit können gleichzeitig fossile Brennstoffe und Kosten in den Betrieben eingespart werden. Im September haben die Bürger Sachsen-Anhalts Gelegenheit, ebenfalls Vorschläge zum Klima- und Energiekonzept einzubringen. Dazu wird vom 10. September bis 30. September 2018 ein Beteiligungsportal im Internet freigeschaltet. Der Endbericht für das KEK soll dann bis Ende dieses Jahres veröffentlicht werden.
(bs)
http://mule.sachsen-anhalt.de/energie/klimaschutz/
Stichwörter:
Klimaschutz,
Sachsen-Anhalt,
Claudia Dalbert
Bildquelle: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt