ANGACOM-2403.05-rotation

Freitag, 29. März 2024
Sie befinden sich hier: Startseite > Themen > Politik > Technologie ist ausgereift

Power-to-Gas-Studie:
Technologie ist ausgereift


[20.9.2018] Eine aktuelle Studie beziffert den Bedarf an regenerativ erzeugtem Wasserstoff bis zum Jahr 2050 auf eine installierte Anlagenleistung im dreistelligen Gigawattbereich. Einer Nutzung im industriellen Maßstab steht technologisch nichts mehr im Wege. Jetzt ist der Gesetzgeber gefragt.

Power-to-Gas-Studie zeigt, wie die notwendigen industriellen Fertigungskapazitäten in den nächsten Jahren aufgebaut werden können. Power to Gas, also die Wasserelektrolyse zur Erzeugung von Wasserstoff auf Basis von regenerativ erzeugtem Strom, kann zu einer Kerntechnologie der Energiewende werden. Einen Fahrplan für die Etablierung der Wasserelektrolyse in Deutschland haben nun im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie und Automatisierung IPA und das Beratungsunternehmen E4tech entwickelt. In der Studie wird aufgezeigt, wie die notwendigen industriellen Fertigungskapazitäten für Power-to-Gas-Anlagen in den nächsten Jahren aufgebaut werden können.
Wie die Studienpartner mitteilen, wurde der künftige Elektrolysebedarf für die Sektoren Verkehr, Wärme und Strom mit dem am Fraunhofer ISE entwickelten Tool REMod-D in einer Energiesystemsimulation für Deutschland ermittelt. Die Betrachtung verschiedener Szenarien ergab einen Ausbaukorridor von über 100 bis weit über 200 Gigawatt an installierter Elektrolysekapazität im Jahr 2050. Bereits in der zweiten Hälfte des kommenden Jahrzehnts müsste die Zubaurate laut der Studie ein Gigawatt Neuinstallation pro Jahr deutlich übersteigen, und ab den 2030er Jahren gehen die Szenarien von mehreren Gigawatt aus.
Tom Smolinka, Abteilungsleiter Chemische Energiespeicherung am Fraunhofer ISE, erklärt: „Bereits heute sind die beiden wichtigsten Technologien, die alkalische und die PEM-Elektrolyse, in einem technisch ausgereiften Zustand. Einer großskaligen Nutzung der Elektrolyse steht aus technologischer Sicht nichts im Wege.“ Franz Lehner vom Beratungsunternehmen E4tech ergänzt: „Handlungsbedarf besteht vor allem aufseiten des Gesetzgebers. Der Markthochlauf, der für die weitere Technologieentwicklung und Kostenreduktion der zentrale Hebel ist, muss durch Anpassungen des regulatorischen Rahmens, insbesondere beim Strombezug unterstützt werden, damit Elektrolyseanwendungen wirtschaftlich werden können.“ (al)

Studie zur Industrialisierung der Wasserelektrolyse in Deutschland (PDF, 2,2 MB) (Deep Link)

Stichwörter: Politik, Studie, Power to Gas

Bildquelle: NOW GmbH

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

BEE: 100 GW flexible Leistung möglich
[19.3.2024] Der BEE fordert in einem Grundsatzpapier, die Potenziale erneuerbarer Energien umfassend zu nutzen, um die Versorgung verlässlich zu sichern. Dafür seien 100 GW zusätzliche flexible erneuerbare Leistung möglich und nötig. mehr...
100 GW zusätzliche flexible erneuerbare Leistung sind in einem reformierten Strommarkt möglich.
AGEE-Stat: Erneuerbare auf Rekordkurs
[12.3.2024] Im vergangenen Jahr überholte die Windenergie erstmals die Kohleverstromung. Nach einer aktuellen Analyse der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch auf den Rekordwert von fast 52 Prozent. mehr...
BDEW: Energiebranche kontert Kritik
[11.3.2024] Angesichts der Kritik des Bundesrechnungshofs verweist die Energiewirtschaft auf sichtbare Fortschritte bei der Energiewende: Mit einem Anteil von über 50 Prozent erneuerbarer Energien an der Stromversorgung und Verbesserungen beim Netzausbau widerspricht der BDEW der Prognose einer Versorgungslücke. mehr...
Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, kontert die Kritik des Bundesrechnungshofs.
Bundesrechungshof: Energiewende nicht auf Kurs
[8.3.2024] Die Bundesregierung verfehlt ihre Ziele bei der Energiewende, warnt der Bundesrechnungshof. Vor allem der Ausbau der erneuerbaren Energien und die damit verbundenen Investitionen in die Infrastruktur blieben weit hinter den Erwartungen zurück, heißt es in einem Sonderbericht der Behörde. mehr...
BET-Studie: Weitblick in der Personalplanung
[9.2.2024] Eine aktuelle Studie zeigt, dass Energieversorgungsunternehmen (EVU) für die grüne und digitale Transformation nicht nur in Technologien, sondern auch in eine zukunftsorientierte Personalplanung investieren müssen. mehr...

Suchen...

 Anzeige

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
VIVAVIS AG
76275 Ettlingen
VIVAVIS AG
prego services GmbH
66123 Saarbrücken
prego services GmbH
Uniper
40221 Düsseldorf
Uniper
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH

Aktuelle Meldungen