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Verkehrssektor:
Anreize für Gastankstellen


[15.11.2018] Tankstellenbetreiber können seit Jahresbeginn auch durch den Verkauf von Erdgas eine so genannte Treibhausgasminderungsquote generieren. Treten sie diese an Quotenverpflichtete ab, bringt das bares Geld.

THG-Quote gilt jetzt auch für die Vertankung von Erdgas. Dass immer mehr Menschen die Vorteile eines gasbetriebenen Autos erkennen, rechtfertigt auch für Erdgas die Einführung der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote), die vorher nur durch die Vertankung von Biokraftstoffen generiert werden konnte. Um beim Ausbau des Tankstellennetzes voranzukommen, braucht es Anreize. Um die THG-Quote gewinnbringend abzutreten, müssen Tankstellenbetreiber sie an quotenverpflichtete Unternehmen, beispielsweise Mineralölkonzerne, veräußern. Da diese allerdings erst ab einer bestimmten Menge die Quote abnehmen, bieten Unternehmen wie bmp greengas einen Vermittlungsservice an.

Gebündelte Quoten

Vertriebsleiter Stefan Schneider erklärt: „Die THG-Minderungsquote wird in Tonnen verrechnet und gehandelt. Mineralölkonzerne und so genannte Inverkehrbringer von Kraftstoffprodukten müssen diese Quote erfüllen – entweder durch Flüssigbeimischung von Biokraftstoff oder eben durch Quotenzukauf in Tonnen.“ Die Tonnenanzahl, die beispielsweise ein Stadtwerk durch die Vertankung von Erdgas generieren kann, bewegt sich nach Schneiders Erfahrungen in einem deutlich kleineren Bereich als es nötig wäre, um für den quotenverpflichteten Abnehmer interessant zu sein. „Das ist dann nicht die Losgröße, wegen der ein Mineralöler in Verhandlungen tritt“, erklärt Schneider. „Da geht es erst bei etwa 1.500 Tonnen los.“
Um diese Menge zu erreichen, sammelt bmp greengas die Quoten von verschiedenen Erdgastankstellenbetreibern ein, bündelt sie und gibt sie dann an quotenverpflichtete Unternehmen weiter. Ohne großen Aufwand kann durch die Übertragung der THG-Quote ein zusätzlicher Erlös generiert werden. Die aufwendige Suche nach einem Abnehmer entfällt für die einzelnen Tankstellenbetreiber. bmp greengas bietet die komplette Abwicklung dieser Quotenvermittlung an – bei garantiertem Abnahmepreis, ohne Vermarktungsrisiko. „Das ist nicht unerheblich, denn der Quotenpreis variiert“, so Schneider. „Er ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dabei können Ernteausfälle ebenso eine Rolle spielen wie Zölle. Wöchentlich oder gar täglich verändert sich der Preis.“

Gasoffensive lohnt sich

Wenn den Betreibern von Gastankstellen also die komplette Arbeit nahezu abgenommen und ein zusätzlicher Erlös erzielt werden kann, werden damit der Erhalt und der weitere Ausbau des Erdgastankstellennetzes unterstützt. Was Schneider wichtig findet, denn: Wie Erdgas spielt seit Jahresbeginn auch Strom für die THG-Minderungsquote eine Rolle. Und im Vergleich zu rund 900 Erdgastankstellen mit CNG-Versorgung bundesweit hatte das Stromtankstellennetz laut aktuellem Ladesäulenregister des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) 13.500 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte an rund 6.700 Ladesäulen.
Während nun für strombetriebene Autos das Tankstellennetz im Rahmen eines Förderprogramms auf 15.000 Ladesäulen flächendeckend ausgebaut werden soll, wünscht sich Schneider solch ein Engagement des Bundesverkehrsministeriums auch für gasbetriebene Fahrzeuge. „Die Technik hat sich etabliert, es gibt eine sehr gute bestehende Infrastruktur. Warum also nicht auch an dieser Stelle noch einen Schritt weiter gehen?“ Die Frage, ob sich eine solche Gasoffensive lohnen kann, beantworte sich von selbst. Es sei klar, dass bei entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, die auch die positiven Eigenschaften von Biomethan noch mehr berücksichtigen, die CO2-Bilanz im Verkehrssektor erheblich verbessert werden könnte.

Susanne Garcia ist Redakteurin bei der wyynot GmbH, Karlsruhe.

http://www.bmp-greengas.de
Dieser Beitrag ist in der September/Oktober-Ausgabe von stadt+werk erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)

Stichwörter: Erdgas, bmp greengas,

Bildquelle: Zukunft Erdgas

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