[22.1.2019] Im Jahr 2018 gingen Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von fast einem Gigawatt neu ans Netz. Damit erzeugen über 1.300 Windräder Strom auf hoher See. Die Branche fordert jetzt eine schnelle Erhöhung der Ausbauziele.
Laut aktueller Zahlen der Deutschen WindGuard speisten im vergangenen Jahr über 1.300 Offshore-Anlagen mit einer Gesamtleistung von fast 6.400 Megawatt (MW) in das Netz ein. 136 Anlagen mit einer Leistung von 969 MW gingen neu ans Netz. Laut Deutscher WindGuard befinden sich derzeit Projekte mit 966 MW im Bau, für weitere 112 MW liege die finale Investitionsentscheidung vor. Der gesetzlich mögliche Zubau bis 2020 von 7,7 Gigawatt (GW) werde damit voraussichtlich wie geplant erreicht.
Bei der Vorstellung der Zahlen gestern (21. Januar 2019) in Berlin klagten die wichtigsten Branchenverbände, dass die aktuellen politischen Rahmenbedingungen die weitere positive Entwicklung der Offshore-Windenergie in Deutschland ausbremsen. Auf der Pressekonferenz hieß es: „Um ihren Beitrag zur Erreichung der Ziele des Koalitionsvertrags zu leisten, benötigt die Offshore-Branche einen Ausbau auf mindestens 20 GW bis 2030 und mindestens 30 GW bis 2035.“ Die Verbände kritisierten, dass das im Dezember 2018 verabschiedete Energiesammelgesetz (
wir berichteten) keinen Sonderbeitrag für die Windenergie auf See enthält, obwohl dies im Koalitionsvertrag vorgesehen sei. Die Chance, noch im ersten Quartal 2019 den im Koalitionsvertrag vorgesehenen Sonderbeitrag durch die Vergabe von mindestens 1.500 MW zur Nutzung der noch freien Konverterkapazitäten auf den Weg zu bringen, sollte jetzt ergriffen werden, mahnten die Verbände.
(al)
Factsheet: Status des Offshore-Windenergieausbaus in Deutschland 2018 (PDF, 1,9 MB) (Deep Link)
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Bildquelle: Doti / Matthias Ibeler